Cobra 11-Dreharbeiten im Ahrtal Pinkfarbene Limousine statt Streifenwagen

BAD NEUENAHR · Die Cobra 11-Folge „Jenseits von Eden“ spielt auch in Bad Neuenahr und Dernau. Die Dreharbeiten finden heute noch mitten im Kurviertel statt. Dabei geht es dem Heilbad entsprechend eher ruhig zu. Ansonsten lassen es die Autobahnpolizisten nämlich wieder krachen.

Pinkfarbene Stretchlimousine mit Blaulicht statt einfacher Streifenwagen: Zum Auftakt der Herbststaffel der RTL-Actionserie „Alarm für Cobra 11“ führt es die Helden der Autobahnpolizei diesmal ins Ahrtal. Beschaulichkeit zu Füßen der idyllisch gelegenen Weinberge statt explodierender Autos, geschrotteter Lamborghinis, brutaler Geiselnahmen und wilder Verfolgungsjagden? Weit gefehlt. Auch in „Jenseits von Eden“ geht es heftig zur Sache, wenn die beiden Autobahnkommissare Semir Gerkhan und Paul Renner dem Bösen auf der Spur sind. Seit einer Woche wird in Dernau und an der Bad Neuenahrer Kurgartenstraße an einer weiteren Folge der zum Kult gewordenen Cobra-Serie gedreht.

„Ruhe bitte! Ton ab!“ schallt es über den Parkplatz des Steigenberger Hotels im Herzen der Kurstadt. Dort ist Familie Gerkhan mit Kumpel Paul Renner gerade angekommen. Grund: Der deutsch-türkische Polizist will seine Frau erneut heiraten, nachdem sich das Paar zuvor getrennt hatte. Erwartet wird der Actionheld von seinen Schwiegereltern. Brautvater Rüdiger Joswig, den TV-Gucker aus der Serie „Küstenwache“ kennen, empfängt das Paar. „Kommt. Ich zeige Euch die Bar und Eure Hochzeitssuite“ ruft Joswig der Polizistenfamilie zu und winkt ins Foyer des Steigenberger.

Doch dann: der unerwartete Einsatz. So ganz ohne knallharte Ermittlungen geht es auch bei der eigenen Hochzeit nicht. Schauspieler Erdogan Atalay und Partner Daniel Roesner flitzen zurück zur Limousine, um es wenig später mal wieder richtig auf der Straße krachen zu lassen.

Erfolgreichste Action-Produktion im TV

In mehr als 120 Länder wird die inzwischen seit 20 Jahren regelmäßig ausgestrahlte RTL-Serie „Alarm für Cobra 11“ verkauft. Mit durchschnittlich drei Millionen Zuschauern gilt sie als erfolgreichste Action-Produktion im Fernsehen schlechthin. Mehr als 5500 Autos wurden in den rund 330 bisherigen Folgen zerstört, bis zu 16 Kameras halten die spektakulären Stuntszenen fest. Die größte Explosion aller Zeiten gab es bei einem Überschlag eines 15 Meter langen Tanklasters im vergangenen Jahr. Dafür wurden 200 Liter Benzin und sechs Kilo Sprengstoff verwendet.

Ganz nebenbei: 1250 Schurken wurden bisher von den beiden im Mittelpunkt stehenden Ordnungshütern hinter Schloss und Riegel gebracht. Klar, dass auch die schlimme Verbrecherbande, der man im Ahrtal auf der Spur ist, zur Strecke gebracht wird.

Das Basislager hatte die RTL-Filmcrew an der Oberstraße am Kurpark aufgeschlagen. Jeder der in Bad Neuenahr drehenden zehn Darsteller hat dort einen eigenen Wohnwagen, ein Caterer sorgt für das leibliche Wohl. In Jeans und blauen Jackett tritt Polizisten-Mime Erdogan Atalay ins Sonnenlicht und schlendert zum Set. Bei Partner Daniel Roesner (unter anderem „Die Wanderhure“, „Zwerg Nase“, „Soko Stuttgart“) muss nachgeschminkt werden, eine Fusselbürste gleitet derweil über Atalays Jackett. Helfer eilen herbei und werfen den Schauspielern wärmende Mäntel über: Es ist trotz Sonnenschein kühl am Set.

„Augen hoch, starr stehen und auf den Schriftzug Steigenberger schauen!“ lautet die Regieanweisung, als die Hauptdarsteller vor der Limousine stehen, um dann in Richtung Hoteleingang zu marschieren. 14 Komparsen tummeln sich während dessen auf dem Parkplatz und spielen An- und Abreisende. Immer wieder wird geprobt, immer wieder werden unterschiedliche Perspektiven und Kameraeinstellungen gedreht und ausprobiert.

Ein Monat, eine Folge

Rund einen Monat dauert es, bis eine Folge im Kasten ist. Dabei hat es die Crew tagtäglich mit anderen Drehorten zu tun. Cobra-Star Erdogan Atalay: „Wir sind wie ein Wanderzirkus.“ „Jenseits von Eden“ soll nach derzeitigem Stand der Autobahnpolizei-Ermittlungen im September ausgestrahlt werden. Der genaue Sendetermin steht noch nicht fest.

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