204 Millionen Euro Eigenkapital Kreissparkasse Ahrweiler schreibt Rekordzahlen

KREIS AHRWEILER · Nur zufriedene Gesichter gab es bei der Präsentation der Bilanz der Kreissparkasse Ahrweiler. Grund: die KSK zeigt sich in bester Verfassung. Ihr Eigenkapital wächst auf 204 Millionen Euro an.

 Die Kreissparkasse (KSK) Ahrweiler sieht auch 153 Jahre nach ihrer Gründung mit viel Optimismus in die Zukunft. vl. Dieter Zimmermann und Guido Mombauer.

Die Kreissparkasse (KSK) Ahrweiler sieht auch 153 Jahre nach ihrer Gründung mit viel Optimismus in die Zukunft. vl. Dieter Zimmermann und Guido Mombauer.

Foto: Martin Gausmann

Die Kreissparkasse (KSK) Ahrweiler sieht auch 153 Jahre nach ihrer Gründung mit viel Optimismus in die Zukunft. Stehen andernorts aufgrund schlechter gewordener Margen, zurückgehender Gewinne und steigender Kosten Fusionen und gar Bankensterben an, präsentiert sich die KSK an der Ahr in bester Verfassung: Nach Steuern wurden im vergangenen Geschäftsjahr 2,5 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet, die Rücklage wurde um neun Millionen Euro verstärkt, sodass nun ein über 200 Millionen Euro starkes Eigenkapital zur Verfügung steht. Die Eigenmittelquote liegt somit gar bei 21 Prozent – ein Spitzenwert in der Bankenlandschaft. Von Krise keine Spur.

„Wir können uns über ein sehr ordentliches Geschäftsjahr freuen“, sagt Vorstandssprecher Dieter Zimmermann. So gab es bei den Kundeneinlagen einen Zuwachs von 4,5 Prozent auf fast 1,6 Milliarden Euro. Und das trotz niedriger Zinsen. Zimmermann: „Die Sparer legen allerdings ihr Geld in der Regel nur kurzfristig an.“ Eine Renaissance erlebt auch das Sparbuch: „Die Spareinlage wächst und wächst und wächst“, so der Vorstandssprecher. Der Zuwachs lag in 2017 bei satten 11,7 Prozent.

Auch das Wachstum im Kreditgeschäft hielt im Kreis Ahrweiler weiter an. Andere deutsche Sparkassen machen hier gerade eine völlig gegenteilige Erfahrung. Um 57 Millionen Euro auf mehr als 1,4 Milliarden Euro ist das Geld-Verleih-Geschäft angewachsen. Für die Kreissparkasse Ahrweiler ist das in ihrer langen Geschichte ein neuer Höchststand. Gerade die Nachfrage nach Wohnbaukrediten sei weiterhin überdurchschnittlich, erklärte Dieter Zimmermann. Dass es der Bank so gut geht, liege nicht nur an der prosperierenden und von Wachstum geprägten Region. Vielmehr sei es der Kreissparkasse Ahrweiler in Zeiten der Bankenkrise in besonderer Weise gelungen, das Haus „sturm- und krisenfest“ zu machen. Was wiederum den hohen Zuführungen an das Eigenkapital zu verdanken sei, wie Zimmermann ausführte.

32 Azubis bei der KSK

Sparkassen sollen als öffentlich-rechtliche Gebilde dem Gemeinwohl dienen, das ist ihr oberstes Ziel. Ob der Träger der Bank, der Kreis Ahrweiler, von der guten Geschäftslage der Kreissparkasse (Zimmermann: „Wir sind in einer kontinuierlichen Gewinnsituation“) profitiert, hängt nun vom Verwaltungsrat der Bank ab. Er setzt sich aus Vertretern des Kreistags zusammen, Verwaltungsratsvorsitzender ist Landrat Jürgen Pföhler. Eine etwaige Ausschüttung flösse unmittelbar in den Kreishaushalt. Bislang wurden allerdings noch keine Anstalten vom Träger der Kreissparkasse gemacht, ihn doch bitteschön am Gewinn zu beteiligen, wie Zimmermann auf Anfrage bestätigte.

416 Mitarbeiter sind bei der KSK beschäftigt, die somit einer der größten Arbeitgeber in der Region ist. 32 Auszubildende stehen unter Vertrag, die in Zukunft ihren Beitrag dazu leisten sollen, die 122 436 Kunden mit ihren rund 70 000 Privat- und Geschäftsgirokonten und 80 000 Sparbüchern zu betreuen.

Das soll zunehmend auf digitalem Weg erfolgen. Schon jetzt verzeichnet die Sparkasse 5,1 Millionen Besucher in der Internetfiliale. Das sind zwei Millionen mehr als im Jahr 2016, wie KSK-Vorstand Guido Mombauer erklärte. 57 Prozent der Konten würden online geführt, bei den Produktabschlüssen in der Internetfiliale habe es einen Zuwachs von 130 Prozent, bei den aktiven Nutzern der Sparkassen-Apps um 37 Prozent gegeben. Viel Geld, so Mombauer, habe man in die entsprechende Ausbildung der Mitarbeiter gesteckt. Stark im Kommen sei nun auch die Beratung per Video-Chat.

Schnell fällt auf: Investitionen der Bank erfolgen mehr und mehr in die digitale Infrastruktur statt in „Bau, Steine und Erden“. Soll heißen: Es wird zunehmend weniger erforderlich, eine Filiale aufzusuchen. Dass die Bank sich dem Gemeinwohl verpflichtet sieht, unterstrich Guido Mombauer, als er darauf hinwies, dass die Kreissparkasse im vergangenen Jahr fast 500.000 Euro an Spenden und Sponsoring ausgeschüttet hatte. Nutznießer seien in erster Linie Vereine und Institutionen gewesen.

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