Neues Fahrzeug, neue Aufgaben Kameradschaftsabend der Feuerwehr Bad Neuenahr-Ahrweiler

AHRWEILER · Die Schlagworte der Freiwilligen Feuerwehr „Retten - Löschen - Bergen - Schützen“ stehen für ein immer größeres Leistungsspektrum. Das wurde beim Kameradschaftsabend im Ahrweiler Gerätehaus deutlich, zu welchem sich die Feuerwehrleute aus Bad Neuenahr-Ahrweiler trafen.

„Die Kadaver sollen bleiben, wo sie sind.“ Deftige Worte, mit denen Guido Orthen, der Bürgermeister von Bad Neuenahr-Ahrweiler, den Kameraden der kreisstädtischen Wehren klarmachte, dass der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Osteuropa auch ihren Einsatz nach sich ziehen können, sollte sich die Tierkrankheit hierzulande ausbreiten. Dann nämlich müsste unter anderen nach einem „positiven Totfund“ in großem Umkreis nach weiteren Kadavern gesucht werden. Ein Szenario, das den Wehrleuten bei ihrem Kameradschaftsabend im Ahrweiler Gerätehaus wieder einmal verdeutlichte, welch großes Leistungsspektrum heute hinter den Wehr-Schlagworten „Retten – Löschen – Bergen – Schützen“ steht. „Ein allumfassendes Gesamtpaket aus einer Vielzahl von Einzelaufgaben“, so der Bürgermeister. Nicht nur dafür investiere die Stadt in ihre Wehren, so Orthen weiter.

Jüngste Beispiele: Im März wurde als Ersatz für das vorhandene Löschgruppenfahrzeug 16 des Bad Neuenahrer Löschzuges ein 390 000 Euro teures Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 20 bestellt. Und spätestens im ersten Halbjahr 2019 soll Baubeginn des 2,5 Millionen Euro teuren neuen Feuerwehrhauses in Heimersheim sein.

Stadtwehrleiter Marcus Mandt richtete den Blick zurück auf das Jahr 2017. In seinem Jahresbericht verdeutlichte Mandt, dass die aktuell 187 aktiven Wehrleute der Löschzüge und -gruppen im vergangenen Jahr zu 248 Einsätzen gerufen wurden. Zusätzlich mussten 58 Brandsicherheitswachen durchgeführt werden, 75 Mal rückten die Wehren zu Fehleinsätzen aus. Unterm Strich kam eine Gesamteinsatzzeit von 189 Stunden zusammen.

Wie sehr die Wehren gefordert sind, machte Mandt am Beispiel der beiden Wochen vor dem Kameradschaftsabend deutlich: „Alleine in dieser Zeit gab es 13 Einsätze, darunter war der Flugzeugabsturz auf der Bengener Heide, der Brand einer Küche in einem Mehrfamilienhaus in der Innenstadt von Bad Neuenahr, bei dem mehrere Bewohner evakuiert und betreut werden mussten, zwei überörtliche Einsätze mit der Drehleiter bei Wohnhausbränden und erst am Freitag ein angebranntes Essen in einem Ahrweiler Wohnblock. Zeitgleich war die Drehleiter bei den Kameraden im Brohltal bei einem Dachstuhlbrand im Einsatz.“

Hinter all diesen Einsätzen stünden auch Schicksale, wie der Wehrleiter nicht außer Acht ließ: „Allein in diesem Zeitraum konnten wir sieben Menschen, darunter ein Kleinkind, retten“, sagte Mandt.

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