Schädlingsbekämpfung Forstamt Adenau hat Borkenkäfer im Blick

KREIS AHRWEILER · „Der Entwicklung der Borkenkäferpopulationen galt in diesem Jahr unsere besondere Aufmerksamkeit“, sagt der Leiter des Forstamtes Adenau. Die Fachleute wollen die weitere Ausbreitung des Schädlings verhindern.

 Forstwirt Werner Sonntag kontrolliert bei gefällten Fichtenstämmen, in welchem Entwicklungsstadium sich die Borkenkäfer befinden.

Forstwirt Werner Sonntag kontrolliert bei gefällten Fichtenstämmen, in welchem Entwicklungsstadium sich die Borkenkäfer befinden.

Foto: EBI

Das Gemeinschaftsforstamt ist die rheinland-pfälzische Antwort auf die typische Besitzstruktur mit Staats-, Gemeinde- und Privatwald in bunter Gemengelage. So betreut das Forstamt Adenau mehr als 10.000 Hektar Kommunalwald in den Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr. „Der Entwicklung der Borkenkäferpopulationen galt in diesem Jahr unsere besondere Aufmerksamkeit“, sagt Winand Schmitz, Leiter des Forstamtes Adenau. „In Durchschnittsjahren fallen etwa 1500 Festmeter Käferholz an.

In 2017 waren es weit mehr als 4000 Festmeter.“ Nach dem trockenen Winter 2016/17 und dem außergewöhnlichen Frühjahr befänden sich die Bäume im Wasserstress, während die Insekten gute Bedingungen vorfänden. Das störe das Gleichgewicht. Die zügige Aufarbeitung und der rasche Abtransport der befallenen Bäume sollen daher einer weiteren Ausbreitung vorbeugen. „Ansonsten verlief 2017 für die Waldbesitzer eher planmäßig, und bei stabilen Holzpreisen kommt auch etwas in die Kassen“, so Schmitz mit einer gewissen Genugtuung. Denn nach den verheerenden Orkanen der 80er und 90er Jahre hatte die Forstwirtschaft es schwer.

„Jetzt erwirtschaften die Gemeinden regelmäßig 60 bis 70 Euro je Hektar an Reinertrag.“ Auch aus der Bewirtschaftung des Staatswaldes führt das Forstamt Adenau weit über eine Million Euro als Deckungsbeitrag an die Landeskasse ab. „Die Erfolge resultieren ein Stück weit daraus, dass wir die jährlich eingeschlagenen rund 80.000 Festmeter gemeinsam für alle Waldbesitzarten vermarkten“, so Schmitz. Aber dort werde es zukünftig Veränderungen geben, da das Bundeskartellamt darin eine Kartellbildung sieht (der GA berichtete).

Es fordert eine Trennung der Holzvermarktung aus Staatswald einerseits sowie Gemeinde- und Privatwald andererseits. Dazu sollen ab 2019 regionale Holzvermarktungsstellen eingerichtet werden, über die im Wesentlichen der Holzverkauf für Nichtstaatswald laufen soll.

„Wichtig ist, dass unsere Wälder weiter nachhaltig und modern bewirtschaftet werden“, fordert Schmitz. Die multifunktionale Forstwirtschaft sei Garant für eine ausgewogene Bewirtschaftung.

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