„Aktion Arbeit“ unterstützt Projekt des Jugend-Hilfe-Vereins Ahrweiler Flüchtlinge werden fit für den Job gemacht

KREIS AHRWEILER · Khaled Alarashi erst seit neun Monaten in Deutschland, doch der 18-Jährige aus der syrischen Hauptstadt Damaskus spricht schon gut Deutsch. Denn er will so bald wie möglich in Deutschland arbeiten. Was genau er machen möchte, weiß er noch nicht. „Das muss ich erst herausfinden“, sagt er.

 Friedhelm Münch (l.), Andrea Steyven und Petra Radermacher mit den Jugendlichen aus Syrien, Eritrea und Afghanistan bei der Scheckübergabe.

Friedhelm Münch (l.), Andrea Steyven und Petra Radermacher mit den Jugendlichen aus Syrien, Eritrea und Afghanistan bei der Scheckübergabe.

Foto: Bistum

Sein Traum wäre es, später einmal als Tierarzt tätig zu sein. Bis dahin ist es noch ein langer Weg, doch den will ihm der Jugend-Hilfe-Verein für den Kreis Ahrweiler (JHV) so gut wie möglich ebnen. Dafür wurde das Projekt „Fit für den Job für Flüchtlinge“ ins Leben gerufen.

Dieses Projekt unterstützt derzeit ein Dutzend Flüchtlinge im Alter von 17 bis 25 Jahren beim Lernen der deutschen Sprache, bei Alltagsschwierigkeiten, bei der Wohnungssuche und vielem mehr. „Darüber hinaus vermitteln wir theoretische Grundlagen und praktische Anleitungen in den Bereichen Garten- und Landschafts-pflege, Schreinerei und Hauswirtschaft“, erläuterte der Vorsitzende, Friedhelm Münch. Ergänzend dazu nehme die sozialpädagogische Einzelfallhilfe einen erheblichen Anteil ein, ergänzt Geschäftsführerin Petra Rademacher. Dabei gehe es vor allem um die Vermittlung sozialer Kompetenzen. Der Verein freut sich über einen Zuschuss des Bistums Trier in Höhe von 6000 Euro, der jetzt von der Geschäftsführerin der „Aktion Arbeit“, Andrea Steyven, überreicht wurde.

Das Geld stammt aus der „Aktion Arbeit“, die der damalige Bischof Hermann-Josef Spital vor 33 Jahren ins Leben gerufen hatte. Mit der Initiative wollte er etwas gegen die Arbeitslosigkeit tun, die damals die Zwei-Millionen-Grenze überschritten hatte. Seit mehr als 30 Jahren sammelt die „Aktion Arbeit“ nun Spenden zur Unterstützung arbeitsmarktpolitischer Projekte im Bistum Trier. Die Gelder kommen ohne Abzüge direkt den betroffenen Menschen zugute. In den geförderten Projekten werden vor allem Jugendliche ohne Ausbildung und langzeitarbeitslose Menschen betreut, beraten, geschult und beschäftigt. „Schließlich gehört es zum Selbstverständnis der Kirche, denen eine Stimme zu geben, die übersehen werden und sich für die an den Rand Gedrängten einzusetzen“, so Steyven.

Mittlerweile wurden von den Unterstützern schon mehrere Millionen Euro gespendet, die mehr als 20 000 Menschen im Bistum Trier zu Gute kamen. „Viele dieser Menschen haben dadurch wieder ihren Platz in der Gesellschaft gefunden“, sagt Steyven. Insgesamt 250 000 Euro sollen in diesem Jahr bistumsweit als Unterstützung für solche Projekte durch die „Aktion Arbeit“ eingesetzt werden. Um diese Summe zu erreichen, hilft die Zusage von Bischof Ackermann, im Jahr 2016 sämtliche Spenden für die „Aktion Arbeit“ aus Mitteln des Bischöflichen Stuhls zu verdoppeln. Damit will er ein Zeichen setzen, damit angesichts der erfreulich großen Unterstützung für die aus Kriegsgebieten zu uns kommenden Menschen die einheimischen Bedürftigen nicht in Vergessenheit geraten. Der aktuelle Spendenstand in diesem Jahr beträgt knapp 71 000 Euro, nach Verdoppelung durch den Bischof also 142 000 Euro.

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