Grafitto in der Römervilla Fiese Nettigkeiten aus der Antike in Ahrweiler

AHRWEILER · Ein uraltes Graffito im Wandputz der Ahrweiler Römervilla zeugt von der wenig innigen Beziehung zwischen Schülern und Lehrer vor rund 2000 Jahren.

 Den Wortwechsel zwischen Schüler und Lehrer zeigt ein Graffito an einer Wand in der in der Ahrweiler Römervilla.

Den Wortwechsel zwischen Schüler und Lehrer zeigt ein Graffito an einer Wand in der in der Ahrweiler Römervilla.

Foto: Günther Schmitt

Heute bewerten Schüler ihre Lehrer im Internet. Doch eigentlich ist das nichts Neues. Nettigkeiten zwischen Pauker und Schülern gab es schon vor 2000 Jahren. Den Beweis dafür liefert ein Graffito in der Ahrweiler Römervilla, das als Teil der Dauerausstellung mittlerweile international bekannt ist.

Es ist der in den roten Wandputz geritzte Dialog zwischen dem griechischen Hauslehrer Gratus, zu der Zeit wohl gebildeter Haussklave und als einziger Bewohner des Herrenhauses namentlich bekannt, und seinem wohl nicht gerade wohlgeratenen Schüler.

So schreibt der Schüler in schlechtem Latein: „scribtu(m) me docuit Grat(t)i crudelis habena“, was so viel heißt wie „Die Peitsche des grausamen Gratus hat mich die Schrift gelehrt“. Darüber schrieb der Lehrer dem Zögling dann seine Botschaft: „Qui bene non didicit, garrulus esse solet.“ Oder: „Wer nicht gut gelernt hat, pflegt ein Schwätzer zu sein.“ Der „pädagogische Einsatz“ der Rute war in der Villa wohl an der Tagesordnung, auch wenn der Filius des Hausherrn dabei von einem Sklaven verhauen wurde.

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