Proklamation auf dem Ahrweiler Markt Eva Lanzerath ist neue Ahrweinkönigin

Ahrweiler · Die neue Ahrweinkönigin wurde am Freitagabend gekrönt: Die 21-jährige Lehramtsstudentin Eva Lanzerath holt die Krone nach fünf Jahren ins Weindorfer Walporzheim. Mit Souveränität und viel Fachwissen ließ sie ihre sieben Mitstreiterinnen links liegen.

Sie war es, die am Nachmittag bei ihrer Vorstellung den 37 Jurymitgliedern einen Fallschirmsprung als „ultimativen, nachahmenswerten Kick“ empfahl. Getoppt hat dieses Gefühl, das Eva Lanzerath in Neuseeland während ihrer Au-Pair-Zeit erlebte und das sie bei der Fachbefragung im Hotel Rodderhof schilderte, aber sicher der Moment am Freitagabend, als Peter Kriechel, Chef des Ahrwein e. V., auf dem Ahrweiler Marktplatz verkündete: „Eva Lanzerath aus Walporzheim ist die neue Ahrweinkönigin 2019/2020.“

Damit holt die 21-jährige Lehramtsstudentin fünf Jahre nach Viktoria Kugel den Titel wieder in das Weindorf am Fuß der Bunten Kuh. Schwester Anne Lanzerath, von der sie vergangenes Jahr das Amt der Ortsweinkönigin übernahm, aber auch Mama Petra, die selbst 1981 die Walporzheimer Krone trug, und Papa Reinhold, weinten vor Freude, lag sich die in „Walbeze“ fest verwurzelte Familie in den Armen.

Souverän, mit Esprit, wortgewandt und mit viel Fachwissen hatte die junge Frau, die seit Kindsbeinen an bei den Funken tanzt und durch Onkel und Großeltern mit der Arbeit im Wingert vertraut ist, das Dutzend Fragen der Jury aus Weinbauexperten, Politikern, Touristikern und Journalisten beantwortet. Und das, obwohl sie nach dem Losverfahren der acht Majestäten zwischen Heimersheim und Altenahr als Erste in den Ring steigen musste.

Waren Fragen nach den touristischen Highlights oder der Anzahl der deutschen Anbaugebiete noch einfach, so ging es auch um Themen wie Exportförderung, Herkunftsprinzip, den neuen Trend „Orange Wine“ oder eine Weinempfehlung an holländische Touristen – aber bitte in Englisch. Perfekt vorbereitet waren alle acht Bewerberinnen, die um das Amt der Ahrweinkönigin als Repräsentantin für die gesamte Winzerschaft des Ahrtals kämpften. Sie alle hatten im Vorfeld die Ausbildung zum „Anerkannten Berater für Deutschen Wein“ absolviert, mussten sich der Expertenrunde zunächst mit drei Fotos vorstellen sowie einen Wein, von dem sie nur Jahrgang und Hersteller kannten, präsentieren.

Doch nach der Stimmauszählung war das Ergebnis eindeutig, es bedurfte keiner Stichwahl. Musik des Ahrweiler Spielmannszuges begleitete das Wahlkomitee und die ebenso noch unwissenden Kandidatinnen auf den Marktplatz. Da die Oberhut wegen Bauarbeiten gesperrt ist, ging es erstmals durch die Ahrhut zur Bühne. Dort warteten bereits zahlreiche Bürger und Gäste auf die Proklamation. Zunächst mussten sich noch alle gedulden, wurden in einer lockeren Talkrunde die acht Weinköniginnen vorgestellt. Für Annika Schooß hieß es, ihre letzte Rede zu halten, aber die ehemalige Ahrweiler Burgundia nimmt im Herbst an der Wahl zur Deutschen Weinkönigin in Neustadt teil.

Unter dem lauten Jubel der Walporzheimer mit Ortsvorsteher Gregor Sebastian an der Spitze, setzte Annika Schooß ihrer Nachfolgerin dann die Krone auf. Mit diesem offiziellen Akt war der Pfingstweinmarkt, der noch bis Montagabend mit einem bunten Programm und viel Live-Musik zum Verweilen an Ständen von zwölf Weingütern und Genossenschaften einlädt, eröffnet.

Die Dorfgemeinschaft plante spontan noch am Freitagabend einen Empfang für Eva am Montagabend im Vinetum. Klar, dass Königin Mutter mithalf, ist sie doch Vorsitzende des Weindorfs und zeichnet auch für die Orga des Winzerfestzuges verantwortlich.

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