Gesprächskreis Ahrwein Erdraupe macht den Winzern Sorge

BAD NEUENAHR · Der Gesprächskreis Ahrwein empfiehlt beim 44. Vortragsabend in der Konzerthalle im Kurpark Wein zur Schlaganfall-Vorbeugung.

 Referierte über "Wein und Schlaganfall": Gerhard Kreuter.

Referierte über "Wein und Schlaganfall": Gerhard Kreuter.

Foto: Gerhard Kreuter

Das Thema beim jüngsten Gesprächskreis Ahrwein hatte nicht offensichtlich Bezug zu dieser dem Wein gewidmeten Reihe. Doch Hauptreferent Gerhard Kreuter stellte die Verbindung her. Der Mediziner sprach beim 44. Vortragsabend der Reihe, diesmal in Zusammenarbeit mit der Heilbad-Gesellschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler, unter der Überschrift „Notfall Schlaganfall – jede Minute zählt“ in der Konzerthalle im Kurpark. Seine 120 Zuhörer erfuhren zunächst, dass der Schlaganfall mit etwa 70 000 Fällen in Deutschland die dritthäufigste Todesursache ist und mit weiteren rund 80 000 Fällen der häufigste Grund für Behinderung im Alter ist. Das müsse aber nicht sein, sagte Kreuter.

Er zeigte auf, wie Schlaganfälle und die Folgeschäden deutlich verringert werden könnten – durch genaues Erkennen der Symptome und rasche Behandlung, denn die ersten drei Stunden nach dem Anfall seien entscheidend. Er riet auch zu regelmäßiger Kontrolle von Blutdruck, Blutzucker und Blutfetten sowie Vorbeugung mittels moderatem, keinesfalls übermäßigem Alkoholgenuss: Er empfahl für Frauen 0,25 und für Männer 0,35 Liter Wein etwa fünf bis sechs Mal in der Woche oder auch täglich, am besten zum Abendessen. Schlaganfall, Herzinfarkt, Alzheimer und andere Leiden träten Studien zufolge dann eindeutig seltener auf. Den zweiten Teil des Abends unter der Überschrift „Ahrwein Aktuell“ leitete Paul Gieler in Form einer Diskussionsrunde.

Neben Michael Kriechel vom Weingut Peter Kriechel, der erstmals in der Runde zu Gast war, diskutierten Astrid Rickert und Marc Linden zu den Themen „Die Entwicklung der 2015er Weine“ und „Pflanzentscheidungen für die nächsten 50 Jahre“. Die 2015er Weine zeichnete sich besonders durch hohe Extraktwerte (Säure, Glyzerin, Phenole, Proteine und Mineralstoffe) aus, die Indizes für eine hohe Weinqualität seien. Sorgen mache indes eine Erdraupe, die die jungen Rebknospen befalle und vor allem auf steinigen und offenen Böden große Schäden anrichte.

„Da es keine Schädlingsbekämpfungsmittel hierfür gibt, bleibt uns nur noch das Einfangen der Tiere um Mitternacht“, sagte Michael Kriechel.⋌

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort