Dienststelle Bundeswehr bleibt im Bad Neuenahrer Westend

BAD NEUENAHR · Die rund 200 Bundeswehrsoldaten des Führungsunterstützungskommandos der Bonner Hardthöhe, die in Bad Neuenahr arbeiten, bleiben bis auf Weiteres an der Ahr.

Blick auf das Westend in Bad Neuenahr: Die beiden Gebäude rechts neben der Rosenkranzkirche werden von der Bundeswehr genutzt. Dort versehen 200 Soldaten des Führungsunterstützungskommandos ihren Dienst.

Blick auf das Westend in Bad Neuenahr: Die beiden Gebäude rechts neben der Rosenkranzkirche werden von der Bundeswehr genutzt. Dort versehen 200 Soldaten des Führungsunterstützungskommandos ihren Dienst.

Foto: Martin Gausmann

Ursprünglich sollten die Soldaten ihre Dienstgebäude im sogenannten Westend in Bad Neuenahr in diesem Jahr verlassen, doch die Bundeswehr hat umdisponiert.

Vor fünf Jahren wurde die Bundesdienstflagge an der Ahrtal-Kaserne in Bad Neuenahr eingeholt. 900 Soldaten und zivile Mitarbeiter wechselten zu anderen Standorten oder gingen in den Ruhestand. Damit war die Hochzeit der Bundeswehr, die seit 1956 mit verschiedenen Dienststellen und Zentren in der Kreisstadt vertreten war, beendet.

Was blieb war das Westend, die Dienststelle an der Bad Neuenahrer Hauptstraße hinter der Rosenkranzkirche. Dort versehen rund 200 Soldaten, die dem Führungsunterstützungskommando der Bonner Hardthöhe angehören, ihren Dienst. Ein Zwischenquartier für die Nachfolger in der Liegenschaft der einstigen Dispo Heer, das bis 2018 befristet war.

Vor diesem Hintergrund schlug sich das Areal Westend auch als Konversionsprojekt in der Bewerbung von Bad Neuenahr-Ahrweiler für die Landesgartenschau 2022 nieder.

Schließung ausgesetzt

Jetzt hat die Bundeswehr die für 2018 geplante Schließung der Dienstgebäude ausgesetzt. Das teilte das Kommando Streitkräftebasis in Bonn auf Anfrage des General-Anzeigers mit. Eine Prüfung der weiteren Nutzung soll es voraussichtlich bis Ende 2019 geben. Erst dann stehe fest, wann Gebäude und Areal an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zurückgegeben werden.

Zu spät für die Landesgartenschau. Aber: „Jeder Tag, an dem Soldaten in Bad Neuenahr-Ahrweiler sind, ist ein guter Tag“, sagte Bürgermeister Guido Orthen dem General-Anzeiger. Und: „Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler wäre gerne Bundeswehrstandort geblieben, können die Menschen in der Kreisstadt doch über Jahrzehnte auf ein ausgesprochen gutes Verhältnis zur Bundeswehr und ihren Angehörigen zurückblicken. Daher freuen wir uns, wenn die Bundeswehr bis auf Weiteres bleibt und das Dienstgebäude des Logistikzentrums, Abteilung Disposition Heer, weiterhin nutzt. Doch es ist im Interesse der Stadt, hier Planungssicherheit herzustellen.“

Wichtig für die Kreisstadt sei, dass die ausgesetzte Schließung des Westends keine Auswirkungen auf Zuschüsse des Landes zur Landesgartenschau 2022 habe.

Das weitere Vorgehen

Zum weiteren Vorgehen erklärte der Bürgermeister auf GA-Anfrage: „Die Stadt hat zur Konversionsfläche Westend bereits eine städtebauliche Zielvorstellung ausgearbeitet. Demnach soll das Konversionsareal nach dem Leerzug der aus den 70er Jahren stammenden viergeschossigen Bürogebäude in ein zentrumnahes städtisches Quartier eingebunden werden. Ziel ist es, auch in Zentrumsnähe bezahlbaren Wohnraum für junge Familien und Mehrgenerationen-Wohnen mit Sonderwohnformen zur Förderung der Inklusion zu entwickeln.“ Außerdem solle im Erdgeschoss ein für Stadtzentren typischer Einzelhandel etabliert werden. Eine solche städtebauliche Entwicklung im Bereich Westend ist laut Orthen jedoch erst nach dem Abzug der Bundeswehr möglich. Dazu soll es dann einen städtebaulichen Ideenwettbewerb geben.

Ursprünglich sollten die Wettbewerbsvorbereitung und entsprechende Wettbewerbsbekanntmachung in der zweiten Jahreshälfte 2019 erfolgen. Das dürfte jetzt später werden. Wann, das wird die für kommendes Jahr angekündigte Prüfung der Bundeswehr ergeben. „Wir haben jetzt für das Projekt auf jeden Fall Zeit. Auch bis nach der Landesgartenschau“, brachte Orthen vorsichtig schon mal die Jahreszahl 2025 für eine Realisierung ins Spiel. Rechtzeitig werde die Stadt in die Verhandlungen mit der für die Liegenschaft zuständigen Bundesanstalt für Immobilienaufgaben einsteigen.

Was an Kosten durch das Konversionsprojekt auf die Stadt zukäme, das ist für Orthen offen: „Hierzu lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Angaben machen.“

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