Laga in Bad Neuenahr Bau einer Holzhaussiedlung auf ehemaligem Piuswäldchen

BAD NEUENAHR · An der Ahr auf dem Areal des ehemaligen Piuswäldchen in Bad Neuenahr soll eine Holzhaussiedlung entstehen. Das Projekt zur Landesgartenschau erfordert rund zwölf Millionen Euro und liegt in der Regie der Architekten Jochen König und Hans-Peter Schmidt.

Seit 35 Jahren gibt es am Bad Neuenahrer Eichenweg rund um die „Geißenvilla“ eine Holzhaussiedlung. Damals geplant von Jochen König und Hans-Peter Schmidt, die als Architekten quasi frisch von der Uni gekommen waren.

Jetzt wollen beide an ihr damaliges Werk anknüpfen. Denn sie haben für das benachbarte Areal des ehemaligen Piuswäldchens den von der Kreisstadt ausgeschriebenen Investoren- und Architektenwettbewerb gewonnen. Mit dem Projekt hatte sich die Kreisstadt bereits um die Landesgartenschau beworben, denn es geht um nachhaltiges und CO2-neutrales Bauen und Wohnen in Holzbauweise.

Der Siegentwurf wurde am Mittwoch im Rathaus vorgestellt. Auf dem in der Nähe zur Ahr gelegenen Areal mit einer Größe von 5300 Quadratmetern sollen in der vorderen Reihe sechs Einfamilienhäuser entstehen, dahinter zwei Mehrfamilienhäuser mit je acht Wohnungen.

Das Investitionsvolumen bezifferte Schmidt mit rund zwölf Millionen Euro inklusive der Erschließung. Bauträger und Investor ist die Stadtwerk GmbH mit Sitz in Bad Neuenahr-Ahrweiler, die bei der Präsentation von Schmidt und Geschäftsführer Jörg Kempenich vertreten wurde. Stadtwerk hat in den vergangenen Jahrzehnten unter anderem für Projekte wie die Wohnsiedlung Alte Ziegelei in Ahrweiler und die Residenz am Platz an der Linde verantwortlich gezeichnet.

Holzhaussiedlung nach heutigen Standards

Wichtig für Planer König ist, dass das Holz für die Häuser an der Ahr aus heimischen Wäldern kommt und von regionalen Holzbauunternehmen verarbeitet wird. „Nach heutigen Standards“, so König mit Blick auf die benachbarte Holzhaussiedlung. Soll heißen: Alle Häuser sollen an die lokale Fernwärme angeschlossen werden, auf die Dächer kommt Photovoltaik und alle nicht genutzten Dachflächen sollen begrünt werden. Schon wie bei der Siedlung um die „Geißenvilla“ soll der Autoverkehr draußen bleiben, deshalb kommt unter die beiden Mehrfamilienhäuser, in denen sich Eigentumswohnungen befinden sollen, eine gemeinsame Tiefgarage für die komplette Siedlung mit 30 Stellplätzen. Mit Blick auf die zunehmende Elektromobilität soll die entsprechende Infrastruktur ebenfalls geschaffen werden, inklusive der Möglichkeit von Carsharing

Der innere öffentliche Bereich der Siedlung ist frei zugänglich, für eine Wege- und Sichtführung zur Ahr hin soll Sorge getragen werden.

Bürgermeister Guido Orthen zeigte sich froh, mit dem Siegerentwurf ein innovatives Wohnbauprojekt zu haben, über das es bei der Landesgartenschau für die Besucher auch entsprechende Informationen gebe. Führungen durch das Quartier sind angedacht. Mit Baurecht rechnet Architekt König zum Jahresende. „Wenn wir dann in der zweiten Jahreshälfte 2020 anfangen, sind wir Mitte 2021 fertig“, ergänzt Schmidt. So bleibe bis zur Landesgartenschau noch genügend Zeit, für das passende Grün an dem dann fertigen Holzhaus-Quartier zu sorgen.

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