DRK-Rettungsdienstes Kreis Ahrweiler Bagatelleinsätze erschweren Arbeit des DRK Ahrweiler

KREIS AHRWEILER · Die Einsatzzahlen des DRK-Rettungsdienstes im Kreis Ahrweiler steigen seit Jahren. Die Retter klagen über immer mehr Bagatelleinsätze, zu denen sie gerufen werden.

 Bei akuten Notfällen, wie etwa Bewusstlosigkeit, starken Herzschmerzen, Verdacht auf Schlaganfall oder Unfällen, steht der DRK-Rettungsdienst im Ahrkreis unter der Rufnummer 112 zur Verfügung.

Bei akuten Notfällen, wie etwa Bewusstlosigkeit, starken Herzschmerzen, Verdacht auf Schlaganfall oder Unfällen, steht der DRK-Rettungsdienst im Ahrkreis unter der Rufnummer 112 zur Verfügung.

Foto: DRK

Fast stündlich rücke einer der sechs Rettungswagen im Kreis Ahrweiler aus. Bei jedem zweiten Einsatz sei ein Notarzt dabei. Immer öfter aber müssten die Retter feststellen, dass Blaulicht und Martinshorn nicht notwendig gewesen seien. „Der bundesweite Trend, den Rettungsdienst für Bagatellen außerhalb der Öffnungszeiten der Hausärzte in den Abendstunden oder am Wochenende zu rufen, ist im Kreis angekommen“, sagt Backes.

Die Gründe für die steigende Zahl der Bagatelleinsätze seien unterschiedlich. So gebe es Migräne-Patienten, die sich vom Rettungsdienst ein Schmerzmittel erhofften, das eigentlich der Hausarzt verschreiben könne. Andere Patienten mit chronischen Erkrankungen nähmen aus unbekannten Gründen ihre Medikamente nicht ein.

Fast tägliche Einsätze bei diesen Personen seien die Folge, Belehrungen fruchteten nicht. Auch nicht bei dem Mann, der zu viele Bohnen gegessen hatte und ob der Folgen mitten in der Nacht den Rettungsdienst anforderte. So erst vor einigen Tagen geschehen. „Solche Situationen verursachen Stress bei den Helfern“, sagt Backes. „Unsere Mitarbeiter sind motiviert für die Notfallpatienten im Einsatz. Die zusätzliche Belastung durch Bagatellen hingegen muss eingedämmt werden.“

Rund 400 Einsätze

„Allein im Einsatzgebiet des Rettungsdienstes Remagen sind wir im vergangenen Jahr zu rund 400 solchen Einsätzen gerufen worden“, sagt DRK-Kreisgeschäftsführer Frank Trömel. Ähnlich sehe es bei den vier anderen Rettungswachen im Kreis aus. „Einsätze, die unnötig Kräfte und Fahrzeuge binden, die woanders vielleicht für Notfälle gebraucht würden“, so Trömel. Leider ließen sich solche Fälle nicht bereits in der Leitstelle aussortieren. Denn bei der Notrufannahme würden persönliche Befindlichkeiten oft so dramatisch dargestellt, dass letztlich erst die Rettungskräfte vor Ort feststellten, was tatsächlich los sei.

„Krankheiten halten sich natürlich nicht an Öffnungszeiten. Außerhalb der Praxiszeiten der Hausärzte betreibt die Kassenärztliche Vereinigung eine moderne Bereitschaftspraxis am Krankenhaus in Bad Neuenahr. Dort bekommt man schnelle und fachgerechte Hilfe bei allem, für was man eigentlich seinen Hausarzt aufsuchen würde“, sagt Backes. Die Bereitschaftspraxis sei über die zentrale Rufnummer 116 117 erreichbar.

„Bei akuten Notfällen, wie etwa Bewusstlosigkeit, starken Herzschmerzen, Verdacht auf Schlaganfall und Unfällen, stehen unsere Rettungskräfte unter der Rufnummer 112 ganzjährig gerne zur Verfügung“, so Backes, der dieses als Aufklärung und nicht als Schelte verstanden wissen will.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort