10 000 Dias und 200 Videokassetten Bachemer ist Tierfilmer aus Leidenschaft

BACHEM · Der 84-jährige Heinz Bremen aus Bachem hat den Waldkauz erforscht. Er war weltweit mit der Kamera unterwegs - in den USA genauso wie in Kenia und Uganda.

 Heinz Bremen ist Tierfilmer aus Leidenschaft.

Heinz Bremen ist Tierfilmer aus Leidenschaft.

Foto: Günther Schmitt

Heinz Bremen ist 84 Jahre alt. 60 Jahre hat er mit Ehefrau Anne-Lotte ein Textilmodehaus in Euskirchen geführt. Seit einem Jahr lebt das Ehepaar in Bachem. Beide wirken bescheiden, ruhig. Doch wenn es um das Thema Vögel geht, dann blinken die Augen.

Denn Heinz Bremen ist Zeit seiner Ehe auch Feldornithologe. So nennen die professionellen Vogelkundler ihre Laien, ohne die sie aber weltweit nicht arbeiten können. Und weltweit war Heinz Bremen mit seiner Kamera unterwegs, als Tierfilmer. Gut ein Dutzend abendfüllende vertonte Tierfilme hat er geschaffen.

„Hinter jedem stecken mindestens 800 Stunden Arbeit“, sagt der Mann, der in den USA und Kanada ebenso auf der Pirsch war wie in Indien, Ostafrika oder Namibia. Alles in allem 200 Videokassetten hat der Tierfilmer aufgenommen, mehr als 10 000 Dias sind sein Eigen. Allein 3000 hat der Mann, der immer mit drei verschiedenen Kameras unterwegs ist, bei einem Aufenthalt in Kenia, Tansania und Uganda aufgenommen. Immer die Tiere und vor allem die Vögel im Blick.

„Da konnte es passieren, dass mal eben ein Elefant zehn Meter neben dem Zelt einen jungen Baum umgerissen und verzehrt hat, oder dass uns Flusspferde um den Schlaf brachten“, sagt der Senior, dessen Reisen stets auch eine Art Abenteuer waren. „Die Flüge waren immer das teuerste“, berichtet Ehefrau Anne-Lotte. Beim Campen war das Paar anspruchslos.

Doch auch das Forschen hat es Heinz Bremen angetan. Und dafür muss er nicht erst ins Okavangodelta in „ehemals Deutsch-Südwest“. Ein heimischer Eulenvogel hat Bremen in seinen Bann gezogen. Der Waldkauz. Sein Forschungsergebnis will er dem Kreisverband Ahrweiler des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) um Alfred Pohl zur Verfügung stellen.

Bremen hatte sich folgende Frage gestellt: Warum fliegt der Beutegreifer Kauz trotz kraftvollen Flügeleinsatzes nahezu geräuschlos auf seine Beute zu? „Eigentlich ganz einfach“, so Bremen, und zeigt eine Kauzfeder. „Die Ursache liegt im Aufbau der Feder, die an der Vorderseite Hunderte kleine Aufteilungen zeigt.“

Das ermögliche das schnelle und lautlose Fliegen auf Beutetiere wie Mäuse, die schließlich auch ein sehr gutes Gehör hätten. Eine Frage, der die Profis in seiner Branche bislang noch nicht nachgegangen seien. Dies, obwohl der Kauz der „Vogel des Jahres“ sei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort