Sankt-Laurentius-Junggesellen-Schützengesellschaft Ahrweiler hat einen neuen Schützenkönig

AHRWEILER · Der 25-jährige Vitus Appel hat es geschaft: Er ist der neue Schützenkönig der Sankt-Laurentius-Junggesellen-Schützengesellschaft von 1612 in Ahrweiler und zieht als Majestät durch das Ahrtor in die Stadt ein.

 Strahlend vor Glück: Vitus Appel wird auf den Schultern der Kameraden Daniel Hecker (rechts) und Michael Welle zum Festzelt getragen.

Strahlend vor Glück: Vitus Appel wird auf den Schultern der Kameraden Daniel Hecker (rechts) und Michael Welle zum Festzelt getragen.

Foto: Martin Gausmann

Man könnte den Eindruck gewinnen, die Ahrweiler Familien Appel und Ulrich schießen sich im Wortsinne die Bälle zu und haben immer eine Majestät in ihrem Kreis. Wurde Theresa Ulrich an Pfingsten als Ahrweinkönigin verabschiedet (der GA berichtete), holte ihr Freund Vitus Appel (25) am Sonntag um 18.56 Uhr mit dem 42. Schuss den Königsvogel von der Stange.

Sein zweiter Anlauf um die Königswürde der Sankt-Laurentius-Junggesellen-Schützengesellschaft von 1612 brachte dem „Ovvehöde Jong“, bisher Königsbegleiter, Glück. Der Student der Elektro- und Informationstechnik, der über seiner Masterarbeit sitzt, erlegte im Wettstreit mit dem ehemaligen Tambourmajor Tobias Steffes (25) aus der Ahrhut bei hochsommerlichen Temperaturen in der Quarzkaul den hölzernen Greif.

Jeden Schuss mit der 16-Millimeter-Büchse hatte Schießmeister Dirk Böhm, der diese Funktion seit 25 Jahren ausübt, seit 17.07 Uhr festgehalten. Dann, nachdem drei Böllerschüsse den Ahrweiler Bürgern im Tal verkündet hatten, dass es einen neuen Junggesellenkönig gibt, wuchs für die zahlreichen Besucher die Spannung, wer als Majestät das Schießzelt verlassen wird, ins Unermessliche.

Lauter Beifall bei Einzug ins Festzelt

Auf den Schultern der Kameraden, den Fähnrichsbegleitern Daniel Hecker und Michael Welle, riss Appel dann die Arme hoch. Ob der unzähligen Gratulanten kam er nur schrittweise voran. Tränen der Freude flossen, als ihm seine Mutter Birgit und sein Vater Franz-Josef um den Hals fielen. Seine Freundin Theresa wurde hoch gehoben, damit sie sich auf gleicher Höhe in den Armen liegen konnten. „Ich bin fertig, einfach nur fertig“, so der Vater.

Unter lautem Beifall wurde Vitus Appel ins Festzelt getragen, um Kette und Zepter als Königsinsignien von Vorgänger Daniel Schopp, ebenfalls aus der Oberhut, entgegenzunehmen. Die Besonderheit und Zeichen der gelebten Ahrweiler Schützentraditionen: Kürte Junggesellen-Hauptmann Lukas Knieps gestern Abend Vitus Appel, so war es vor 33 Jahren sein Vater Jürgen Knieps, heute Hauptmann der Bürgerschützen, der Franz-Josef Appel zum König ernannte.

Viele Gratulanten

Zu den ersten Gratulanten gehörten neben dem städtischen Beigeordneten Peter Krämer, der den „Königsschuss als Startschuss für eine wunderschöne Schützenfestwoche sah“, auch die Sebastianus-Bürgerschützen, die Aloisiusjugend, Ortsvorsteher Peter Diewald, Ahrweinkönigin Irena Schmitz sowie eine Abordnung der Lantershofener Junggesellen.

Was alle Ahrweiler Könige eint: Dass der Einzug in die Heimatstadt durchs Fackelspalier am Ahrtor zu den Klängen der Königshymne „Tochter Zion“ nebst Schlüsselrasseln und Applaus der spalierstehenden Bürger und dem Festgeläut von Sankt Laurentius der bewegendste Moment der Regentschaft ist. So war auch Vitus Appel gestern Abend überwältigt.

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