Wanderweg an der Ahr ausgezeichnet Ahrsteig ist jetzt ein Prädikatsweg

BAD NEUENAHR · Altenahrs Verbandsbürgermeister Achim Haag nahm am Sonntag eine Urkunde des Deutschen Wanderverbandes entgegen. Grund: Der Ahrsteig wurde ausgezeichnet.

Die Lourdeskapelle in Bachem ist Teil der sechsten Ahrsteig-Etappe.

Die Lourdeskapelle in Bachem ist Teil der sechsten Ahrsteig-Etappe.

Foto: Ahrtaltourismus

Es war an Altenahrs Verbandsbürgermeister Achim Haag, am Sonntag bei der internationalen Messe „Caravan, Motor und Touristik“ (CMT) in Stuttgart eine Urkunde des Deutschen Wanderverbandes entgegenzunehmen. Ein unscheinbares Schriftstück hinter Glas, auf das aber die fünf Kommunen entlang des Ahrsteigs auf seinen sieben Etappen von der Ahrquelle in Blankenheim bis zur Mündung in Sinzig lange gewartet haben und das einem Ritterschlag gleichkommt. Denn der Deutsche Wanderverband hat wie 31 andere Wanderwege in Deutschland den Ahr᠆steig auf einer Länge von rund 100 Kilometern als „Prädikatsweg Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet. Das Prädikat gilt bis 2019, „die geprüfte Qualität ist über die gesamte Laufzeit zu gewährleisten“.

Die frohe Kunde der Zertifizierung überbrachte Haag gleich am Montagmorgen im Bad Neuenahrer Rathaus den Kollegen aus Blankenheim, Guido Nisius aus Adenau, Guido Orthen aus Bad Neuenahr-Ahrweiler und Wolfgang Kroeger aus Sinzig sowie Ahrtal-Tourismus-Geschäftsführer Andreas Wittpohl nebst den Touristik-Experten der Gemeinden. „Es ist und bleibt ein Gemeinschaftswerk aller“, so Haag, „auch wenn wir die Verursacher für die Verspätung sind.“ Steht nämlich einerseits die Realisierung des durchgehenden Ahrsteigs wie kein anderes Projekt für die kommunenübergreifende, gemeinsame Arbeit der beteiligten Ahrtalgemeinden, so schwebten oft dunkle Wolken über der durchgängigen Verwirklichung. Grundstückseigentümer in der Verbandsgemeinde Altenahr hatten sich quergestellt und wollten nicht zulassen, dass Wanderer über ihre Privatwege laufen. So mussten zunächst ein „Ahrsteig blau“ (Blankenheim bis Kreuzberg) und ein „Ahrsteig rot“ (Walporzheim bis Ahrmündung) gekennzeichnet werden, zwischen Kreuzberg und Walporzheim klaffte eine Lücke. Die Verwaltung der von Arenbergischen Güter gestattete zwei Verbindungswege durch ihr Terrain für ein Jahr, verlängerte die Erlaubnis um ein weiteres Jahr und zog danach beide Trassen ein.

Das hatte die Ortsgemeinden Altenahr, Mayschoß, Rech und Dernau auf den Plan gerufen, weil die Verbindungswege ihre Mittelahrgemeinden in hohem Bogen umgingen. Unter anderem durch Grundstückstausch gelang es dann, die durchgängige Trasse, deren Beschilderung und Wegemanagement in der Hand des Eifelvereins liegt, zu realisieren (der GA berichtete). Dem Lückenschluss der Etappe 5 und damit der Voraussetzung für die Zertifizierung des durchgehenden Ahrsteigs stand nichts mehr im Weg. Daher sah auch der Deutsche Wanderverband die Kernkriterien wie unter anderem Kultur, Natur, Wegeformat, Sehenswürdigkeiten sowie Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten bei ebenfalls zertifizierten „Qualitätsgastgebern Wanderbares Deutschland“ erfüllt.

Saß die Lenkungsgruppe „Ahr᠆steig“ gestern Morgen ob des gelungenen Kraftaktes einträglich zusammen, so ging es mit einem Ausblick aufs Jahr gleich weiter. Haag: „Auch wenn der Qualitätswanderweg fertig ist: Er muss unterhalten werden, wir machen uns jetzt Gedanken über Rundtouren und Zugangswege.“ Geplant ist für Sonntag, 16. Juli, auf der 5. Etappe ein Ahrsteig-Erlebnistag. „Parallel waren wir am Wochenende auf der 'Vakantiebeurs', einer großen Touristik- und Freizeitmesse in Utrecht mit einem eigenen Stand vertreten“, ergänzte Wittpohl. Im Norden säße die Zielgruppe des Ahrtals, die Nachfrage nach Wanderurlauben sei enorm groß gewesen.

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