Erlebnismarathon rund um Bad Neuenahr 3000 Läufer sind neuer Rekord beim Ahrathon

BAD NEUENAHR · Originelle Kostüme und sportliche Topleistungen prägten die siebte Auflage des Erlebnismarathons in Bad Neuenahr. Die Organisatoren freuten sich über eine neue Rekordbeteiligung.

 Mit Schild und Warnwesten: "Straßenarbeiter" aus Mönchengladbach.

Mit Schild und Warnwesten: "Straßenarbeiter" aus Mönchengladbach.

Foto: Martin Gausmann

Der Ahrathon gilt als kleiner Bruder des legendären Médoc-Marathons. Mittlerweile ist der Spaßlauf längst den Kinderschuhen entwachsen. Nachdem die Teilnehmerzahl Jahr für Jahr gewachsen ist, freuten sich die Organisatoren in diesem Jahr erneut über eine neue Rekordbeteiligung. So zelebrierten am Samstag gut 3000 Läufer und Nordic Walker - zum Teil in originelle Kostüme gehüllt - die siebte Auflage des Erlebnismarathons, der rund um Bad Neuenahr und mitten durch die Weinberge führte.

"Der Ahrathon ist ein Superevent"

Damit hat sich die Zahl der Läufer seit der Premiere vor sechs Jahren nicht weniger als verfünffacht. „Wir kommen langsam an die machbaren Grenzen“, sagt Organisatorin Michaela Wolff und verweist auf die logistischen Kraftanstrengungen, die notwendig geworden sind, um die ausgewachsene Mischung aus Volkslauf, Straßenkarneval, Weinprobe und Familienfest auf die Beine zu stellen. So füllen die Läuferbeutel, in denen sich unter anderem eine Flasche Ahrwein und eine Eintrittskarte für das abendliche Abschlussfestival „Rock & Wein“ befinden, ganze sieben Gitterboxen. Für die insgesamt sieben Verpflegungsstationen an der Strecke mussten gut 2000 Häppchen produziert werden.

Und rund 200 Helfer, davon über 100 Ehrenamtliche aus den Reihen des TV 06 Bad Neuenahr, des Ahrweiler BC, des Lauftreffs Westum und der KG Blau-Weiß Neuenahrer Schinnebröder, sorgten für einen reibungslosen Ablauf des Spektakels. „Bis 2 Uhr nachts waren die Helfer unterwegs, um die Strecke zu markieren“, berichtete Wolff. Um so ärgerlicher, dass anschließend noch ein paar Unverbesserliche Hand angelegt haben, indem sie Pfeile übersprüht, Schilder abgehängt und Baumstämme auf der Piste platziert haben. Auch dass Läufer an der Weinbergskapelle eingenebelt wurden, weil ein Winzer Pflanzenschutzmittel hatte ausbringen lassen, trübte die Freude über eine insgesamt rundum gelungene Veranstaltung.

„Der Ahrathon ist ein Superevent, auf das sowohl die Stadt als auch der Kreis sehr stolz sind“, lobte der Kreisbeigeordnete Horst Gies. Kein Wunder, entwickelt sich die originelle Kombination aus Sport, Spaß und Genuss mehr und mehr zum touristischen Schwergewicht. So fanden in diesem Jahr Sportler aus 20 Nationen den Weg in die Kurstadt. Allein 1685 kamen aus Nordrhein-Westfalen und 475 aus Rheinland-Pfalz. „Für dieses Wochenende war in der Kreisstadt kein Hotelzimmer mehr zu bekommen und selbst mit einem Platz auf den Campingplätzen im Umfeld sah es schlecht aus“, weiß Michaela Wolff.

Mit Baströckchen und Blumenkranz

Von „Südsee-Schönheiten“ mit Baströckchen und Blumenkranz über Steinzeitmenschen im Leopardenfell und Lukas der Lokomotivführer mit seiner Molly bis hin zu Comicfiguren wie Asterix und Obelix reichte die Bandbreite der etwa 500 Spaßvögel, die sich kostümiert ins Getümmel des Marathon- und Halbmarathonlaufes stürzten. Eine Gruppe von römischen Legionären zog eine ganze Galeere hinter sich her und ein paar Mönche hatten gar ihre Kirche im Schlepptau. Von Kopf bis Fuß mit grüner Nato-Tarnfarbe eingeschmiert, hatte sich das Hulk-Team, das sich eigentlich auf Hindernisläufe spezialisiert hat. „Die Verpflegungsstände sind grandios und die Musiker an der Strecke haben uns mächtig nach vorn getrieben“, lobt Teammitglied Sabine Wolber aus Bad Neuenahr, die vor fünf Jahren als „Weinbergsküken“ schon einmal den Halbmarathon-Kostümlauf gewinnen konnte und damals – wie auch in diesem Jahr die Sieger des Marathons, Halbmarathons und des Kostümwettbewerbs – in Wein aufgewogen wurde.

Mit Krone und Perücken hatte sich auch die kölsche Karnevalsband „Die Blömcher“ unters Laufvolk gemischt. „Die Menschen sind superfreundlich und die Verpflegung sucht ihresgleichen“, schwärmte Bandleader Oliver Blum, der sich zum Einstieg für den Zehn-Kilometer-Lauf entschieden hatte, im nächsten Jahr aber den Halbmarathon in Angriff nehmen möchte.

Mit ebenfalls 3000 Besuchern war am Abend auch die 14. Auflage der Abschlussveranstaltung „Rock und Wein“ auf dem Gelände hinter dem Weingut Sonnenberg ausverkauft. Die Läufer und andere Besucher feierten das vierstündige Konzertfeuerwerk, das die „Sidewalk Disco Rockerz“ und die Westernhagen-Tribute-Band „Ganz & Gar“ auf der Bühne abbrannten.

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