Bad Neuenahr-Ahrweiler Region profitiert vom Wirtschaftsmotor Landesgartenschau

Bad Neuenahr · Vom 20. April bis zum 16. Oktober 2022 findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler die Landesgartenschau statt. Die Kurstadt rechnet mit einem Imageschub und kräftigen Impulsen für Einzelhandel, Hotellerie und Gastronomie.

 Jörn Kampmann (r.) erläutert Vertretern aus Handel und Gewerbe die Zielvorstellungen, die mit der Laga 2022 verbunden sind.

Jörn Kampmann (r.) erläutert Vertretern aus Handel und Gewerbe die Zielvorstellungen, die mit der Laga 2022 verbunden sind.

Foto: Martin Gausmann

Hin und wieder muss Vorfreude auch von Außenstehenden geweckt werden. Die Landesgartenbaugesellschaft in Bad Neuenahr hat nun Hoteliers und Einzelhändler aus der Bundesgartenschaustadt Koblenz sowie Vertreter der Industrie- und Handelskammer eingeladen, um sich deren Erfahrungen mit dem Groß-Event des Jahres 2011 anzuhören. Schnell wurde deutlich: Ob Einzelhandel, Hotels oder Gastronomie: Sie alle profitierten nachhaltig von der seinerzeitigen Gartenschau am Deutschen Eck. Und das bis heute.

Gekommen waren Hotelbetreiber, Ferienwohnungsbesitzer, Weinhändler, Gastronomen und weitere Geschäftsinhaber aus der Kreis­stadt, die wissen wollten, welche Durchschlagskraft mit einer die Stadtentwicklung so prägenden Großveranstaltung wie eine Gartenschau sie nun einmal darstellt, einhergeht. Keine Frage, die Erwartungshaltung des örtlichen Handels ist auch in Bad Neuenahr-Ahrweiler groß.

„Mit der Bundesgartenschau wurde alles anders“, berichtete ein Lebensmittelhändler aus Koblenz. Für die Stadt habe es einen hohen Imageschub gegeben, der ungebrochen sei. Freude statt Tristesse, Aufbruchstimmung und Ideenreichtum prägten Handel und Gewerbe. Das sei nicht immer so gewesen, so der mitten in der Stadt angesiedelte Supermarktbetreiber. Der Handel habe die Chance, die damals die Bundesgartenschau in Koblenz bot, mit Engagement und Esprit genutzt. Mit langanhaltender Wirkung.

Was die Hotellerie nur bestätigen konnte: Bernd Kiesheyer, Direktor und Betreiber des „CPH Top Hotel Krämer“, ergänzte: „Jeder Koblenzer ist ein Botschafter der Bundesgartenschau gewesen.“ Mit Erfolg. Die Buga wurde von 3,5 Millionen zahlenden Gästen besucht, 645 000 Übernachtungen wurden gezählt. „Wir haben bis heute eine deutlich bessere Auslastung unserer Betriebe als vor der Gartenschau“, so der Hotelchef. Die Stadt sei zudem für Besucher erheblich attraktiver geworden, die Impulse, die von der Pflanzenschau im Jahre 2011 ausgegangen seien, hätten in und für Koblenz einen Boom ausgelöst, der auch ansiedlungswilligen Unternehmen nicht entgangen sei.

Längst präsentiere sich die Stadt am Rhein als hoch attraktiver Gewerbestandort, in dem sich dank stark verbesserter Infrastruktur und des aufblühenden kulturellen Lebens Firmenmitarbeiter wohlfühlten. Allerdings habe man sich im Beherbergungsgewerbe auch intensiv auf die Gartenschau und den damit verbundenen Besucherandrang vorbereitet. Zimmer seien auf Vordermann gebracht worden, intensiv habe man um neue Mitarbeiter geworben, die in Sachen Service und Gästebetreuung geschult worden seien.

Annika Kailing, Chefin des „GHotel hotel & living“ ergänzte: „Unsere Mitarbeiter wurden exklusiv über das Buga-Gelände geführt, um sie sachkundig zu machen.“ So hätten den Gästen kompetente Auskunftgeber in den Hotels und Pensionen zur Verfügung gestanden. Auch sie bestätigte, dass die Belegungsquoten in den Koblenzer Hotels in die Höhe katapultiert worden seien: „Das kann seither stabil so gehalten werden.“

Auch die Industrie- und Handelskammer unterstrich die Bedeutung der Landesgartenschau für die Kreisstadt. Sie bot insbesondere dem Beherbergungsgewerbe jede erdenkliche Unterstützung an. Vor allem, wenn es um das Branchen-Sorgenkind Nummer eins geht: die Mitarbeitergewinnnung und deren Schulung. Laga-Geschäftsführer Jörn Kampmann hatte zuvor die Info-Veranstaltung in Gegenwart von Bürgermeister Guido Orthen genutzt, um den in der Kleinen Bühne am Kurpark versammelten Bad Neuenahrer Einzelhändlern einen Überblick über die vom 20. April bis zum 16. Oktober 2022 stattfindende Landesgartenschau zu verschaffen.

Auf einer Länge von sechs Kilometern sollen den Besuchern zwischen der Ahrtalbrücke und dem Kloster Calvarienberg vielfältige Attraktionen geboten werden, mehr als 3000 Veranstaltungen seien im Rahmen der Laga geplant. Die gesamte Veranstaltung werde „die Eröffnungsfeier für die Zukunft der Stadt sein“. Ziel der Gartenschau sei, Investitionsimpulse zu geben, eine gesunde Stadtentwicklung in Gang zu setzen, die Infrastruktur, die Park- und Grünanlagen zu verbessern, Besucher zu generieren und die heimische Wirtschaft weiter anzukurbeln.

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