Veranstaltungen sollen nachgeholt werden Ahrweiler Freiheitswochen fallen Corona-Krise zum Opfer

KREIS AHRWEILER · Wegen des Coronavirus enden die Freiheitswochen vorerst mit der Baumpflanzung. Möglichst viele Veranstaltungen sollen später im Jahr nachgeholt werden.

 Der Freiheiter-Vorsitzende und CDU-Landtagsabgeordnete Horst Gies hält eine Ansprache bei der Baumpflanzung.

Der Freiheiter-Vorsitzende und CDU-Landtagsabgeordnete Horst Gies hält eine Ansprache bei der Baumpflanzung.

Foto: Martin Gausmann

Eine kleine Allee steht inzwischen an der Zufahrt zum Regierungsbunker. Die Winterlinde, die die am Freitag hinzukam, ist schon der fünfte Baum, den der Förderverein der Ahrweiler Freiheitswochen dort gepflanzt hat. Im Gegensatz zu vergangenen Jahren, wo die Baumpflanzung mit externen Paten gestemmt wurde, haben die „Freiheiter“ den Baum diesmal selbst finanziert.

Und nicht nur das war diesmal anders. Denn aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus mussten die allermeisten Veranstaltungen des Musik- und Kunstfestivals abgesagt werden – inklusive der Übergabe des Freiheiter-Preises an Grafiker und Satiriker Klaus Staeck. Erst über die zweite Jahreshälfte verteilt sollen so viele Veranstaltungen wie möglich nachgeholt werden.

Wohl auch angesichts dessen war die Baumpflanzung für den Vorsitzenden des Fördervereins und CDU-Landtagsabgeordneten Horst Gies ein „ganz wichtiges“ Zeichen. „Auch wenn es in der Welt schwierig wird, pflanzen wir einen Baum“, sagte er. Die frühzeitige Reaktion auf die Corona-Krise, habe man der beruflichen Erfahrung von Förderverein-Projektleiter Wolfgang Grambs zu verdanken.

 Freiheiter-Projektleiter Wolfgang Grambs (links) ist als Berater des Innenministeriums an der Erstellung von Pandemie-Plänen beteiligt gewesen.

Freiheiter-Projektleiter Wolfgang Grambs (links) ist als Berater des Innenministeriums an der Erstellung von Pandemie-Plänen beteiligt gewesen.

Foto: Martin Gausmann

Grambs, Oberst a.D., war Anfang des Jahrtausends als Referatsleiter im Verteidigungsministerium am Krisenmanagement im Zuge des Elbe-Hochwassers beteiligt. Später beriet er das Bundesinnenministerium bei der Erstellung von Plänen zum Umgang mit Pandemien. Den Umgang mit dem Coronavirus bezeichnete Grambs  als „Drahtseilakt“. Wichtig sei, „proaktiv“ vorzugehen und „mit einer Sprache“ zu sprechen. Damit spielte er darauf an, dass im föderalen System der Bundesrepublik Maßnahmen gegen Corona von Ländern und Kommunen ausgingen und – anders als etwa in Frankreich – nicht zentral von der Regierung gesteuert werden.

Führungen abgesagt

Auch Glück, machte Grambs deutlich, gehöre dazu, um die Ausbreitung des Virus in den Griff zu bekommen. Mit Blick auf die Baumpflanzung und die Ausbreitung des Coronavirus sprach Landrat Jürgen Pföhler (CDU) von einem „Zeichen der Hoffnung und des Willens“. Europa werde zusammenstehen müssen. Die Ahrweiler Kreisverwaltung befinde sich im „Voll-Action-Modus“. Die Bekämpfung des Virus seine eine große Herausforderung.

Indes teilte eine Sprecherin des Regierungsbunker-Dokumentationszentrums mit, dass  bis auf Weiteres alle Gruppenführungen dort abesagt worden seien. Die Saison für Einzelbesucher beginnt am 4. April. Ob der Termin eingehalten werden kann, sei offen.

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