Bauen in der Ahrweiler Altstadt Der Alte Weinbau in Ahrweiler macht Platz für neues Hotel

Ahrweiler · Auf dem Areal des Alten Weinbaus in Ahrweiler entsteht Neues: Die Planung sieht ein Hotel mit 14 Doppelzimmern und zwei Suiten vor. Es soll ein reines Frühstückshotel ohne Restaurantbetrieb werden.

 Die Bruchsteinmauer mit den Weinranken über der Straße bleibt beim Hotelneubau in Ahrweiler erhalten.

Die Bruchsteinmauer mit den Weinranken über der Straße bleibt beim Hotelneubau in Ahrweiler erhalten.

Foto: Martin Gausmann

Wer in diesen Tagen durch Adenbachtor oder Niedertor in die Ahrweiler Altstadt geht, trifft auf zentimeterhohe Teerauflagen auf dem Altstadtpflaster. Diese hängen zusammen mit einem Bauvorhaben in der Adenbachhut. Dort, wo einst der Alte Weinbau stand, entsteht derzeit ein neues Hotel. Geplant sind insgesamt 36 neue Gästebetten.

Eine der Auflagen, die der Bauherr, ein Unternehmer aus Bad Münstereifel, umsetzen muss, ist der Erhalt des unteren Bereichs der Bruchsteinmauer des ehemaligen Weinbaus zur Adenbachhutstraße hin. Mit dem Erhalt der Mauer verbleibt eine optische Verbindung zwischen dem denkmalgeschützten Adenbachtor und der ebenfalls unter Denkmalschutz stehenden Burg Adenbach.

14 Doppelzimmer und zwei Suiten

Hinter der Mauer und darüber wird das Hotel sozusagen aufgesetzt und entspricht in der Kubatur in etwa der aktuellen Bebauung. Die Planung sieht hier ein Hotel mit 14 Doppelzimmern und zwei Suiten vor, die jeweils vier Gäste aufnehmen können. Es wird ein reines Frühstückshotel ohne Restaurantbetrieb. Parkplätze für Gäste oder Personal wird es im Übrigen nicht geben. Nicht der aktuellen Gestaltungssatzung entspricht dabei die axiale Abweichung der Fenster des Neubaus zum alten Bestand, eine Genehmigung konnte dennoch erteilt werden.

Rund 90 Jahre alte Wandmalereien weichen

Mit dem Abriss der hierfür freigegebenen Teile des Alten Weinbaus wurde bereits Ende Februar begonnen. Keine leichte Aufgabe für ein Altenahrer Bauunternehmen, das nicht nur die Bruchsteinmauer erhalten musste, sondern auch den Abtransport des Bauschutts in der engen Wohnbebauung durch das kleine Adenbachtor zu organisieren hatte.

 Beim Abriss erhalten: Die Wandmalerei „Tanz um den Maibaum“ des Malers Alexander Frenzen aus den 1930er Jahren.

Beim Abriss erhalten: Die Wandmalerei „Tanz um den Maibaum“ des Malers Alexander Frenzen aus den 1930er Jahren.

Foto: Martin Gausmann

Mit dem Abriss verschwanden fast alle rund 90 Jahre alten Wandmalereien im Untergeschoss der zuletzt als Gaststätte genutzten Räume. Der Maler Alexander Frenz hatte diese in den 1930er Jahren erstellt und dabei auch Ahrweiler Szenen dargestellt. Erhalten blieb die Wandmalerei mit dem Motiv „Tanz um den Maibaum“.

Altstadtpflaster durch Planen geschützt

Mittlerweile wurden rund um den Neubau sowie an der Ecke Niederhutstraße/Kanonenwall dicke Teerschichten auf dem mittels Planen geschützten Altstadtpflaster aufgetragen. Dies geschah, weil der aktuelle Baustellenverkehr nun durch Teile der Altstadt geführt wird. Die dabei durch Radialkräfte des Schwerlastverkehrs besonders beanspruchten Pflasterflächen werden durch die Schutzschicht temporär gegen übermäßigen Verschleiß gesichert. Der Verkehr wird durch die Innenstadt über den Durchbruch an der Plätzerstraße geführt, weil das Passieren der Stadttore nur für Fahrzeuge bis maximal 30 Tonnen Gesamtgewicht zulässig ist. Zudem sind die Möglichkeiten der Durchfahrt durch das Adenbachtor bauartbedingt begrenzt.

„Es wurde daher eine anderweitige Wegführung für den Baustellenverkehr festgelegt“, so Stadtsprecher Sebastian Sonntag auf GA-Anfrage. Weil die knapp zehn Zentimeter dicke Schutzschicht vor allem dort, wo die Schicht durch Kanaleinflüsse oder Hydranten unterbrochen ist, durchaus zur Stolperfalle für Fußgänger werden kann, wurden zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit Maßnahmen wie Hinweisschilder und die Kenntlichmachung oder Abgrenzung von kritischen Stellen angeordnet.

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