Nicht wegweisend Ahrsteig statt Irrweg

MAYSCHOSS · Mayschoß präsentiert ein Konzept für den Lückenschluss der Wanderstrecke

 Ortstermin mit (v. links) Edgar Schumacher, Hans Ulrich Jonas, Andreas Wittpohl, Hartwig Baltes und Jan Hindrik Kwade.

Ortstermin mit (v. links) Edgar Schumacher, Hans Ulrich Jonas, Andreas Wittpohl, Hartwig Baltes und Jan Hindrik Kwade.

Foto: Martin Gausmann

Es gibt den Ahrsteig "blau" von Blankenheim bis Kreuzberg und den Ahrsteig "rot" von Walporzheim bis zur Mündung. Die Kilometer dazwischen firmieren als "Verbindungswege". Bei Eröffnung des Prädikats-Wanderweges vor nahezu zwei Jahren hatte es geheißen, die endgültige Route an der Mittelahr werde innerhalb eines Jahres festgelegt. Geschehen ist nichts.

Jetzt hat sich in Mayschoß eine Gruppe daran gemacht, die Lücke zu schließen. Der Mayschosser Bürgermeister Hans Ulrich Jonas hatte eingeladen. Mit am Tisch saßen sein Beigeordneter Hartwig Baltes, Edgar Schumacher vom örtlichen Verkehrsverein, Andreas Wittpohl als Geschäftsführer des "Ahrtal Tourismus" und Jan Hindrik Kwade von der Fürst von Arenbergischen Verwaltung, durch deren Ländereien zwei Verbindungswege führen.

"Das Filetstück des Steiges fehlt", Hans Ulrich Jonas, Bürgermeister

Von Anfang an hatten die Mayschosser bemängelt, dass ihr Dorf von den Verbindungswegen des Ahrsteigs abgeschnitten sei, und dass so den Wanderern die Saffenburg und die reizvolle Landschaft mit den Umlaufbergen verschlossen blieben. "Das Filetstück des Steiges fehlt", stellte Jonas fest.

Die Privatwaldbesitzer hätten sich flexibel gezeigt und die Frist für die Duldung der Verbindungswege bis Ende Juni 2014 verlängert - von einer endgültigen Route fehle noch immer jede Spur. Jonas präsentierte den neuen Vorschlag, der wohl bis auf kleine Änderungen dem ursprünglich von den Mittelahr-Gemeinden konzipierten Wegeverlauf entspricht. Er sei bei Festlegung des Ahrsteigs nicht berücksichtigt worden.

Damals habe die Verwaltung der Verbandsgemeinde den Hauptverein des Eifelvereins beauftragt. Die Ortsgruppen aus der Region, die Waldbesitzer und die betroffenen Gemeinden seien nicht hinzugezogen worden. Die Sache dränge jetzt, weil die Arenbergische Verwaltung die Verbindungswege nicht länger dulden wolle.

Verwalter Kwade begründete das mit dem ökologisch sensiblen Gebiet, durch das sie führten und mit der für das Wild, die Erneuerung der Wälder und die Jagd erforderlichen Ruhe. "Unkoordinierte touristische Aktivitäten können einer naturnahen Waldentwicklung schaden", stellte er fest.

Wittpohl wies darauf hin, dass der Ahrsteig ohne Sicherheit der Linienführung nicht optimal beworben werden könne. Für Notfälle habe sogar der Bürgermeister der Kreisstadt Hilfe zugesagt. Jonas sagte, auf Mayschosser Gebiet sei der Steig unstrittig, da er hauptsächlich durch Gemeindewald, durch von Arenbergisches Gebiet sowie einige private Parzellen führe.

Die vorgeschlagene Trasse geht von Kreuzberg nach Altenburg, über den Hornberg, runter nach Reimerzhoven, wieder hoch und über den reizvollen Hangweg zur "Marienruh". Mit der Teufeley, dem Schrock und der Saffenburg sind attraktive Aussichtspunkte und Herausforderungen für Wanderer eingebaut.

Von der Saffenburg geht's runter zum Friedhof in Rech und anschließend der Ahr folgend zur Steinbergsmühle in Dernau. Der Anschluss nach Walporzheim sei noch nicht endgültig geklärt, hieß es.

Kwade berichtete, er habe dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde, Achim Haag, die vorgeschlagene Strecke erläutert. Haag habe Prüfung zugesagt, sei auch zu dem Treffen eingeladen worden, habe aber abgesagt. So wurde beschlossen, zunächst zeitnah einen "runden Tisch" mit Verwaltung, Gemeinden, Grundstückseigentümern und Jagdgenossenschaften einzuberufen. Denn falls die für ein Jahr freigegebenen Wege "kassiert", also die Schilder entfernt werden, könnten Wanderer in der Weite des Steinerbergs bald in die Irre gehen.

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