Kreisentscheid im Vorlesen Lilly Schröder macht das Rennen beim Vorlesewettbewerb

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Wer macht beim 61. Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels in der Stadtbibliothek das Rennen? 13 junge Kandidaten haben sich der Lese-Herausforderung gestellt.

 Beste Leserin: Lilly Schröder vom Peter-Joerres-Gymnasium Ahrweiler entscheidet den Wettbewerb für sich.

Beste Leserin: Lilly Schröder vom Peter-Joerres-Gymnasium Ahrweiler entscheidet den Wettbewerb für sich.

Foto: Martin Gausmann

Feuchte Hände, Frosch im Hals? Falls die 13 Kandidaten beim 61. Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels davon geplagt waren, ließen sie es sich in der Stadtbibliothek kaum anmerken. Schließlich hatten ihre Schulen im Kreisgebiet sie bereits als beste Leser der 6. Klassen gekürt und zusätzlich als Schulsieger. In der Bibliothek boten Lehrer und Eltern moralische Unterstützung, als es in die Etappe Kreisentscheid ging, den die Kreisverwaltung und die Stadtbibliothek Bad Neuenahr-Ahrweiler gemeinsam ausrichten.

So erfuhren die jungen Leser auch durch Jürgen Kempenich, Referent für Kreisgeschichte, und durch Bibliotheksleiterin Elisabeth Feuser-Schwickert Ermunterung. Als Vorsitzende der Jury versicherte sie den Lesefreunden: „Wir bringen euch viel Empathie entgegen.“

Teil 1: Die Wahllektüre

Zuerst aber: Harmonischer Harfenklang, den Anna Hinson zauberte. Mit der Spannung der „Young Agents“ (Andreas Schlüter) eröffnete sodann Peter Boeder das Leseduell, gefolgt von Nelly Deidenbachs Wahllektüre, „Ronja Räubertochter“, in der Astrid Lindgren ebenfalls Kinder in brenzlige Situationen geraten lässt. Und was anderes kann man von „Geheimagent Jens Bonn“ erwarten, einer Detektivstory Unni Lindells, die Tara Strehlow gewählt hatte? Richtig, es wurde erneut spannend. Beklemmend begann dagegen „Ein Sommer in Sommerby“, aufgeschlagen von Inka Haas: Im Kirsten Boie-Titel müssen drei Enkel zu Oma ins Exil, aber ein späteres Einvernehmen zeichnet sich ab.

Auch Britta Sabbags „Blackwood – Briefe an mich“, gelesen von Lena Hänel, kreisen um einen schwierigen Einstand. Immer wieder wechselte die Stimmung. Jamie Schneider gab aus „Gregs Tagebuch 14 – Voll daneben“ (Jeff Kinney) Baustellenpannen zum Besten. Tätliche Auseinandersetzungen tischte Leonie Kasiaras aus Cornelia Funkes „Die wilden Hühner und die Liebe“ auf, Explosionen gab es bei Sarah Michelle Wolff dank Sabrina J. Kirschners „Die unlangweiligste Schule der Welt“ und einen gefährlichen Wasserkontakt vermittelte Carolin Heuser mit Tanya Stewners erstem „Alea Aquarius-Band“, während Yuna Lange zu Angela Dorseys „Horse Angel“ führte und in die Nähe gruseliger Höhlen.

Der märchenartigen Geschichte Kelly Barnhills „Das Mädchen, das den Mond trank“ entstammte die von Angelina Simon erwählte Szene über eine Mutter, die verzweifelt ihr Baby schützen will. Recht kurz geriet Emily Theis‘ Abstecher in Anca Sturms „Der Welten-Express“.

Teil Zwei: Der ungeübte Pflichttext

Das Leseniveau lag insgesamt sehr hoch. Differenzierter wurde das Bild durch Teil zwei, bei dem für alle Leser der ungeübte Pflichttext anstand. Bibliotheksleiterin Feuser-Schwickert hatte eine reizende Passage aus Roald Dahls „Matilda“ gewählt, die gleichwohl einige Klippen barg. Zuletzt ernannte die Jury Lilly Schröder zur besten Leserin. Sie bewährte sich beim Pflichtteil und hatte das Publikum vorab geschickt in Claudia Romes‘ „Dana Mallory und das Haus der lebenden Schatten“ gelockt, wo man zum Abendessen eine schleimig-grüne Suppe serviert, in der ein Auge dümpelt.

Alle Teilnehmer empfingen eine Urkunde und ein Buchgeschenk. Auf Kreissiegerin Lilly Schröder vom Peter-Joerres-Gymnasium, wartet in Koblenz die nächste Wettbewerbsetappe beim Bezirksentscheid.

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