Ahr-Lachse sind für Fischer absolut tabu
In Bad Neuenahr kommen geräucherte Forellen gut an
Bad Neuenahr. (smn) Auf der Pius-Wiese ist Lukull eine feste Größe. Zumindest dann, wenn der Fischer-Verband Ahr zum Fischerfest einlädt. Der Verband existiert seit 54 Jahren, das Fest hat sich mit seiner jetzt neunten Auflage etabliert.
Michael Kreitner (51), Vorsitzender des Verbandes, dem die Fischereirechte von der Brücke der L 83 im Stadtteil Bad Neuenahr bis zur Brücke an der Bunten Kuh bei Walporzheim gehören, zeigt sich zufrieden mit seiner und der Arbeit der mehr als 80 Mitglieder im Alter von 14 bis 81 Jahren.
"Wir ergreifen die Besatzmaßnahmen auf unsere Kosten. Hinzu kommt die Jugendarbeit, denn die jungen Leute sollen lernen, Natur und Fischerei zu verstehen", so Kreitner. Zum Beispiel, wenn es um den Lachs geht, für den große Renaturierungsmaßnahmen am Flusslauf der Ahr vorgenommen wurden.
"Der Lachs ist für uns absolut tabu. Fangen wir einen, wird er gemessen und gewogen. Danach wird das Tier sofort wieder ausgesetzt", berichtet Kreitner. Bei den Forellen greift hingegen das Beutesystem. Drei Stück pro Tag darf ein Sportfischer mit Genehmigung des Verbands angeln.
Landen sie dann wie beim Fischerfest bei Karl Kleefuß (70), werden sie zum kulinarischen Genuss. Vor Ort im Ofen mit Buchenholzmehl geräuchert und im Zusammenspiel mit einem Weißburgunder kamen sie als Delikatesse an. Räucherexperte Manfred Gibowsky musste sie nicht lange anpreisen.
Kreitner hat sein eigenes Rezept. "Am liebsten habe ich sie gefüllt mit Petersilie und Butter und dann vom Grill", verrät der Fischer. Der Zubereitungen sind gar viele neben den traditionellen Arten "Müllerin" oder "Blau". Köstlich wird es zum Beispiel auch mit Speck und Ingwer.
Gleiches gilt für den Aal. Mit Kressesoße, Schalotten, Weißwein und Sahne können ihm Feinschmecker nicht widerstehen. Kassierer Guido Düppenbecker (40) freute sich über den Zuspruch der Genießer: "Wir hätten den Besuchern gerne noch mehr angeboten, aber wir sind schlichtweg ausverkauft."
Gleich mehrere Pflichttermine stehen den Fischern jedes Jahr ins Haus. An- und Abfischen sowie die Reinigung der Ahr und eben das Fischerfest. " Da springt auch die Partnerin mal mit ein", so Toni Kleinwächter (56), zweiter Vorsitzender der Fischer.
Weitere Informationen unter www.fischerei-verband-ahr.de
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