Adendorfer Straße in Meckenheim Abriss der zerstörten Reihenhäuser beginnt

MECKENHEIM · Bürgermeister Bert Spilles sowie Geschäftsführer Josef Fleige und Planer Josef Göttlicher von der Rheinbacher Baufirma "Baupartner" haben am Donnerstag den offiziellen Startschuss für Abriss und Neubau der beiden Reihenhäuser an der Adendorfer Straße in Meckenheim gegeben.

 Der Abriss wird vorbereitet: Ein Bauarbeiter stellt einen Zaun vor der Hausruine an der Adendorfer Straße auf.

Der Abriss wird vorbereitet: Ein Bauarbeiter stellt einen Zaun vor der Hausruine an der Adendorfer Straße auf.

Foto: Wolfgang Henry

Ein Familienvater hatte die Gasleitung im Keller des Hauses Adendorfer Straße 112 manipuliert und so die Explosion herbeigeführt. Der 57-Jährige kam dabei ums Leben, seine Frau und sein Sohn überlebten schwer verletzt und wohnen inzwischen in Bonn.

In der Nachbarschaft zog mit dem Bagger am Donnerstag Erleichterung ein, auch wenn zunächst vor allem Sicherungsarbeiten für den eigentlichen Abriss, der Stück für Stück erfolgen soll, erledigt werden. "Wir sind froh, dass es jetzt endlich weitergeht", betonte Nachbar Jörg Schäfer. Er lebe seit eineinhalb Jahren auf einer Baustelle, weil auch sein Haus, Nummer 110, beschädigt worden war.

Zwar wurde eine tragende Wand im Wohnzimmer erneuert, doch auf Anraten der Handwerker muss Schäfer den Abriss des Nachbarhauses abwarten, bevor die Arbeiten im eigenen Haus voranschreiten. Noch schlimmer in Mitleidenschaft gezogen worden war das andere Nachbarhaus, Nummer 114, das seit der Explosion unbewohnbar ist.

Die Eigentümerin habe sich bereits im Herbst 2011 an ihn gewandt, berichtete Fleige. Seine Firma hatte die Häuserreihe vor 15 Jahren erbaut. Mit der Versicherung der Hauseigentümerin sei man sich schnell einig geworden, jedoch sei auch deutlich geworden, dass der Wiederaufbau des Hauses nur dann Sinn habe, wenn gleichzeitig auch das Haus 112, in dem die Explosion ausgelöst wurde, neu errichtet und die ganze Baulücke geschlossen werde.

Die Suche nach einem Kaufinteressenten für die Bauruine gestaltete sich schwierig, da das Grundstück mit Grundbucheintragungen völlig überlastet war. Laut Fleige sind die Abrisskosten höher als der Grundstückswert. Die Firma Baupartner entschloss sich schließlich nach komplizierten Verhandlungen und unter "Zurückstellung der wirtschaftlichen Interessen" - so Fleige, zum Erwerb des Grundstücks, um beide Häuser neu errichten zu können. Bürgermeister Spilles dankte den Gläubigern, die teilweise ihre finanziellen Forderungen nicht geltend machten.

Beim Abriss stehe nun vor allem die Sicherheit der Handwerker im Vordergrund, sagte Göttlicher. Abstützmaßnahmen seien bereits erfolgt. Der Bauschutt werde getrennt und recycelt, für die Container bereiten derzeit die Bagger den Garten vor. Etwa ein Jahr soll es dauern, bis die neuen Häuser, die sich optisch kaum von den alten unterscheiden werden, stehen. Das neue Haus Nummer 112 soll verkauft werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort