Zwischen Bonn und Köln Ab Mittwoch fährt die Linie 18 wieder

REGION · Die Streckensperrung der Linie 18 in Brühl soll pünktlich aufgehoben werden. Der zweigleisige Betrieb startet aber erst 2018. Das teilte jetzt die Häfen- und Güterverkehr Köln AG mit.

 Bis Mittwoch fertig werden sollen die Arbeiten am zweiten Gleis für die Linie 18 in Brühl.

Bis Mittwoch fertig werden sollen die Arbeiten am zweiten Gleis für die Linie 18 in Brühl.

Foto: Antje Jagodzinski

Fahrgäste der Stadtbahnlinie 18 zwischen Bonn und Köln können aufatmen: Die Arbeiten am zweiten Gleis zwischen Brühl-Mitte und Brühl-Süd sowie an den Bahnübergängen sollen pünktlich zum Ende der Sommerferien fertig werden. Die Häfen- und Güterverkehr Köln AG (HGK) will die Sperrung des Streckenabschnitts wie geplant am frühen Mittwochmorgen um 4 Uhr aufheben.

Damit endet nach sechs Wochen just zum Schulanfang auch der Ersatzverkehr mit Bussen zwischen den Haltestellen Schwadorf und Brühl-Mitte. Nicht nur die damit verbundenen längeren Fahrtzeiten, sondern teils auch erhebliche Verspätungen hatten immer wieder für Verärgerung bei Fahrgästen gesorgt (der GA berichtete mehrfach).

Doch auch wenn nun schon die zwei Gleise auf dem etwa zwei Kilometer langen Abschnitt zwischen Brühl-Mitte, -Süd und -Badorf bereitstehen, wird es noch dauern, bis die Vorgebirgsbahn diese auch tatsächlich nutzen kann. Voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2018 werde das zweite Gleis in Betrieb genommen, sagte Harald Kaib, Projektleiter der HGK, bei einem Pressetermin am Donnerstag in Brühl.

Ursprünglich war das vierte Quartal 2017 avisiert. Doch zunächst müssen noch die Leit- und Sicherungstechnik auf der Strecke zwischen Brühl und Bornheim angepasst, der Abschnitt mit neuen Signalen und Kabeln ausgestattet und ein neues Stellwerk in Schwadorf an der Grenze zu Walberberg errichtet werden.

Zweigleisiger Ausbau kostet 30 Millionen Euro

Auch die Technik am Stellwerk in Merten und in Vochem müsse erneuert werden, erklärte HGK-Eisenbahnbetriebsleiter Berthold Suermann. „Man kann sich das vorstellen, als wollte man einen Commodore C 64 auf den heutigen Stand der Technik adaptieren“, brachte Kaib einen beispielhaften Vergleich. Besonders zeitaufwendig ist laut HGK die Programmierung der erforderlichen Software zur Steuerung.

Rund 30 Millionen Euro fließen nach Angaben der HGK und der Stadt Brühl in den zweigleisigen Ausbau inklusive der Modernisierung der Haltepunkte Brühl-Badorf und Brühl-Süd sowie in die Anpassung der zugehörigen drei Bahnübergänge. Gut vier Millionen Euro davon trage die Stadt Brühl, sagte Bürgermeister Dieter Freytag. 90 Prozent der Kosten werden laut HGK aus Fördermitteln des Zweckverbands Nahverkehr Reinland (NVR) und des Bundes finanziert.

Bereits im Juli 2017 hatten die aufwendigen Bauarbeiten für den zweigleisigen Ausbau begonnen. Mit diesem soll der derzeitige Zehn-Minuten-Takt der Linie 18 zwischen Köln und Brühl-Mitte bis Schwadorf verlängert werden. Zudem soll die Pünktlichkeit auf der Strecke bis Bonn insgesamt verbessert werden. „Die Verspätungsanfälligkeit wird erheblich reduziert“, sagte Suermann. Immerhin müssen einander entgegenkommende Bahnen dank der zwei Fahrspuren dann nicht mehr aufeinander warten.

Allerdings sind weite Teile auf Bornheimer und Alfterer Gebiet nach wie vor eingleisig – und daran soll sich auch erst mal nichts ändern, wie Kaib auf Nachfrage sagte: „Das ist betrieblich nicht notwendig“, erklärte der Projektleiter. „Es ist jetzt ein ausreichend langer Abschnitt ausgebaut, sodass theoretisch auch ein Zehn-Minuten-Takt bis Bonn möglich wäre.“ Voraussetzung dafür wäre aber, dass die an der Strecke gelegenen Kommunen Bornheim, Alfter und Bonn dem erweiterten Betrieb – und vor allem den damit verbundenen zusätzlichen Kosten – zustimmen würden, so Kaib.

Der Bahnübergang Liblarer Straße in Brühl bleibt wegen Kanalbauarbeiten der Stadt voraussichtlich noch bis Mitte Oktober gesperrt.

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