"Eine Schließung wird sicherlich nicht kommen"

Bezirksvorsteher Georg Fenninger geht davon aus, dass die Beueler Bücherei erhalten bleibt

Beuel. Die Beueler Bezirksbücherei stand zwar ganz unten auf der Tagesordnung, brachte aber die Neuigkeit des Abends hervor: "Eine Schließung wird sicherlich nicht kommen. Es wird einen Kompromiss mit einigen Einschränkungen geben." Das sagte Bezirksvorsteher Georg Fenninger bei der Herbstsitzung der ARGE (Arbeitsgemeinschaft der rechtsrheinischen Bürgervereine) im Ramersdorfer "Dorfkrug".

Weitere Themen der Versammlung: die T-Mobil-Erweiterung und der Lärmschutz in LiKüRa. Als Vertreter der Stadt waren Bürgermeisterin Pia Heckes sowie Wilfried van Vorst vom Büro der Oberbürgermeisterin zu Gast. Sitzungsleiter Uwe Lawrenz bedauerte, dass vier Bürgervereine (BV) fehlten.

Trotz Fenningers Zusage will die ARGE auf Vorschlag von Wilfried Hatzfeld vom Vilich-Müldorfer BV einen Antrag zum Erhalt der Bibliothek im Brückenforum stellen. Wie berichtet, schlägt das so genannte Koetz-Gutachten Einsparungsmöglichkeiten in der Bonner Bildung und Kultur vor. "Das Gutachten geht von einer ganz straffen Rationalisierung aus", sagte Heckes. "Nichts wird so bleiben, wie es ist."

Fenninger merkte noch an: "Viele Vorschläge in dem Gutachten sind sinnvoll, wir werden in allen Bereichen drastische Einsparungen vornehmen müssen." Das gelte auch für die Bücherei. Auch das Thema Verkehr und Parkplätze kam zur Sprache, beispielsweise die für T-Mobil eingerichtete Haltestelle Schießbergweg. Entgegen Prognosen habe diese nicht zu einer Entlastung des Verkehrs geführt.

Im Gegenteil: "Wir haben zwar eine schöne Haltestelle, aber das löst das Problem überhaupt nicht", kritisierte der BV-Vorsitzende Hans-Heinz Schneider aus Limperich. Bezirksvorsteher Fenninger meinte: "Der Bau von T-Mobil wächst stündlich, aber die dazugehörige Infrastruktur befindet sich immer noch in der Prüfung und Planung." Uwe Lawrenz von der Ramersdorfer Bürgervereinigung nannte die "Zentralisierung von Arbeitsplätzen wie beim Post-Tower" als Hauptursache für den städtischen Verkehrskollaps.

"Das ist Unternehmenspolitik, dagegen können Sie nichts machen", entgegnete Wolf Lenze vom Hoholzer BV. Heckes stimmte ihm zu: "Der Entschluss der Post AG, nach Bonn zu kommen, war eine große Chance für die Stadt. Wir sind für jeden Arbeitsplatz dankbar, das ist natürlich auch mit Belastungen verbunden."

Dauerthema Maarstraße

Das Dauerthema Maarstraßen-Anschluss rang so manchem Diskussionsteilnehmer nur noch ein resigniertes Lächeln ab. Schneider jedoch fand deutliche Worte: "Das beschäftigt uns seit 20 Jahren. Wir sitzen immer vor neuen Gesichtern, die uns immer neue Gutachten präsentieren. Wir kennen alle Tricks der Verwaltung, um Projekte auf die lange Bank zu schieben. So geht das Vertrauen der Bürger verloren."

Van Vorst pflichtete bei, dass wohl niemand den Nutzen dieses Anschlusses an die Autobahn bestreite: "Aber gut Ding will manchmal Weile haben." In Sachen Lärmschutz für die LiKüRa-Orte an der A 59 und der A 562 berichtete Lawrenz von einem Besuch mit der Landtagsabgeordneten Andrea Milz in Düsseldorf, wo Gespräche mit Vertretern des Verkehrsministeriums geführt wurden.

"Wir hoffen, einen Stein ins Rollen gebracht zu haben." Fluglärm scheint bei den Bürgervereinen kein Thema mehr zu sein. Den Lacher des Abends hatte Willi Meidt vom Küdinghovener BV, als er meinte: "Der Lärm von der Autobahn ist so laut, dass wir gar kein Flugzeug mehr hören."

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