Ein breites Netzwerk

Kommentar

Aufklären wollen alle Politiker im Stadtrat die Affäre Schreiber. Jedenfalls bekräftigten alle Fraktionen am Donnerstagabend im Stadtrat ihren Willen dazu. Das ehrliche Bemühen dazu sollte man ihnen abnehmen.

Indes: Selbst wenn der Wunsch da ist, ermitteln und aufklären können nur die Staatsanwaltschaft und die Polizei, welche Machenschaften sich zwischen dem Heizkraftwerk und der Müllverbrennungsanlage abgespielt haben. Und die hängen ihre Erkenntnisse nicht an die große Glocke.

Auch wenn die Stadtwerke jetzt im Zentrum der Kritik stehen, darf nicht vergessen werden: Schreiber war auch Beigeordneter der Stadt Bonn, zuständig für Abfallwirtschaft und die Müllverbrennung, er war zuletzt sogar Stadtdirektor und direkter Vertreter von Bärbel Dieckmann. Das Netzwerk des "schwarzen Paten" war vermutlich noch flächendeckender als wir heute wissen.

Deshalb sollte sich der Stadtrat auch fragen, ob nicht auch im Stadthaus Kontrollmechanismen versagt haben. Die Stadtwerke haben aus Fehlern gelernt und einen Vertrauensanwalt eingesetzt. Und die Stadt?

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