Dem Kontrolleur genügt ein Blick aufs Handy-Display

Stadtwerke Bonn verkaufen Fahrscheine für Bus und Bahn per SMS

Fünf Männer mit Handy an der Haltestelle:  Jochen Baumeister, Ingo Dahm (Teltix), Hermann Zemlin (SWB) und Peter Bettin und Andreas Menzel (T-Mobile).

Fünf Männer mit Handy an der Haltestelle: Jochen Baumeister, Ingo Dahm (Teltix), Hermann Zemlin (SWB) und Peter Bettin und Andreas Menzel (T-Mobile).

Foto: Malsch

Bonn. Junge Leute, Kongressbesucher und Touristen sind die Zielgruppe des am Dienstag vorgestellten HändyTickets der Stadtwerke Bonn. Die falsche Schreibweise ist bewusst gewählt und soll Aufmerksamkeit wecken, der strahlende Sonnyboy auf den schreiend roten Werbeplakaten steht für die bei den SWB unterrepräsentierte männliche Klientel.

Das Prinzip des per Mobiltelefon bezahlten Fahrscheins ist so einfach, dass sogar er es leicht verstanden habe, kokettierte SWB-Geschäftsführer Hermann Zemlin bei der Präsentation.

Es ist wirklich nicht schwer: Der Kunde wählt auf seinem Handy die kostenlose Rufnummer (08 00) 7 92 66 61, hört die "Ansage "Gute Fahrt" und empfängt eine "Fahrschein-SMS", die auf Verlangen den Kontrolleuren der Stadtwerke vorzuzeigen ist. Das HändyTicket gilt für 90 Minuten in allen Bussen und Bahnen im gesamten Bonner Stadtgebiet. Bis zum 1. Februar 2004 kostet es 1,70, danach zwei Euro.

Abgerechnet wird über ein per Lastschrift oder Bareinzahlung gefüttertes Guthabenkonto beim Partnerunternehmen Teltix, das dieses System entwickelt und in Osnabrück erprobt hat. Dazu ist eine Registrierung im Internet ( www.teltix.de) oder in einem SWB-ServiceCenter erforderlich.

Noch leichter haben es Kunden des anderen Partnerunternehmens T-Mobile, die über die so genannte elektronische Geldbörse Mobile Wallet abrechnen können (Registrierung unter www.t-zones.de). Das System arbeitet nach dem Bestpreisprinzip. Der Kunde kauft grundsätzlich einen Einzelfahrschein.

Im Hintergrund addiert das Ticket-System Mehrfachfahrten an einem Tag maximal zum Preis eines 24-Stunden-Tickets auf. Zu Übungszwecken gibt es das erste Ticket gratis.

Die Teltix-Geschäftsführer Jochen Baumeister und Ingo Dahm halten die Fahrschein-SMS mit den Kontrollmerkmalen Uhrzeit und einem sich ändernden Codewort für sicher. Zudem könne jeder Kontrolleur anhand einer Ticket-ID-Nummer online die Gültigkeit des Fahrscheins überprüfen. Langfristig sei vorstellbar, das System als bundes- oder gar europaweiten Standard zu etablieren.

Dazu auch der Kommentar "Gut zu Gesicht"

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