Biker-Prozession 823 Biker zogen durch Hangelar

SANKT AUGUSTIN · Beim Camp der Bundespolizei sind 6000 Euro Spenden für die Augustiner Tafel zusammen gekommen.

 Prozession auf dem Motorrad: Die Biker fahren von Hangelar nach Niederpleis. Sie gedenken der im Dienst getöteten Polizisten und verunglückten Motorradfahrer.

Prozession auf dem Motorrad: Die Biker fahren von Hangelar nach Niederpleis. Sie gedenken der im Dienst getöteten Polizisten und verunglückten Motorradfahrer.

Foto: Axel Vogel

Unter den 823 Teilnehmern der Biker-Prozession, die am Samstag von Hangelar nach Niederpleis zog, gab es sicherlich das eine oder andere "coole" Outfit, sehenswerte Gespann und die eine oder andere heiße Maschine. Allerdings: Wilfried Botz schlug sie alle um Längen. Mit seinem Trapper-Look, inklusive der über den Motorradhelm gestülpten Fellmütze war Botz auf seiner mit zwei Fahnen geschmückten Harley Davidson der Hingucker schlechthin.

Zumal der 65 Jahre alte Bornheimer eine ungewöhnliche Sozia im Schlepptau hatte: In einem Hänger am Heck der Harley war Hund "Harry" mit von der Partie. Seit zehn Jahren hat Harry dort sein Herrchen auf über 135.000 Kilometern zu zahlreichen Motorrad-Treffen begleitet. Auch der Open-Air-Gottesdienst vor der Kirche Sankt Martinus, Höhepunkt des traditionellen "Biker-Camps" in Hangelar, war für Botz und Harry wieder ein Muss.

Man sieht sich, man kennt sich, man feiert und fachsimpelt - nach diesem Motto funktionierte einmal mehr am Wochenende das "Biker-Camp" am Hangelarer Flugplatz. Die 823 Biker, darunter etwa 50 Motorrad-Polizisten aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Belgien, hatten sich zu dem bunten und friedlichen Stelldichein auf den Weg nach Sankt Augustin gemacht. Zum inzwischen 9. Biker-Gottesdienst, ausgerichtet von der Bundespolizei-Seelsorge.

So freute sich auch Bundespolizist Mike Merklinger, 350 Kilometer aus Bad Bergzabern angereist, "über ein Wiedersehen mit Kollegen". Mit im Motorradgepäck hatte auch Mike Merklinger einen ständigen Begleiter: Schutzengel Max, eine Stoffpuppe, lugte aus dem Rucksack.

Auf Seiten der Organisatoren des Biker-Camps, der privaten Fahrergemeinschaft "Biker in der Bundespolizei" (BiB), konnte man allenthalben in strahlende Gesichter sehen. Die Motorradfreunde konnten sich im 10. Jahr ihres Bestehens über Bilderbuchwetter und eine Riesenresonanz freuen.

Was 2002 mit einem Stammtisch der Kreisgruppe Sankt Augustin der Gewerkschaft der Polizei um Ingulf Kersten begonnen hatte, ist inzwischen zu einer Größe in der Motorradszene geworden. Zum Sympathieträger avancierte vor allem die zentrale BiB-Veranstaltung: Das Biker-Camp am Flugplatz mit der samstäglichen Prozessionsfahrt.

Auch wenn es besinnlich vor der Kirche Sankt Martinus zuging, wo man der elf im vergangenen Jahr im Dienst getöteten Polizisten sowie der 706 tödlich verunglückten Motorradfahrer gedachte, war ansonsten drei Tage lang Frohsinn angesagt: "Es war einfach eine tolle Stimmung und absolut harmonisch", so BiB-Sprecherin Anne Burkhard.

Die hatte sich anlässlich des "Zehnjährigen" etwas Besonderes ausgedacht und einen eigens komponierten "BiB-Song" vorgestellt. Klar wurde mitgesungen bei einem Stück, bei dem es um Dinge wie Fahrtwind, Schräglage und den Geruch von Asphalt geht.

Von der guten Stimmung im Biker-Camp werden auch Bedürftige profitieren: Dieses Jahr haben die Biker in der Bundespolizei die Rekordsumme von 6000 Euro an Spenden gesammelt, die Kindern der Sankt Augustiner Tafel zugute kommen wird.

Den BiB-Song gibt es zum kostenfreie Download unter www.bundespolizeibiker.de

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