Jahrmarkt in Königsfeld 5000 Gäste belagern das 700-Seelen-Dorf

KÖNIGSFELD · Alle fünf Jahre lockt der Jahrmarkt in Königsfeld mit einem vielfältigen Angebot die Massen. Und daher lockten auch diesmal Bader, Ziegenkäser, Schieferer, Töpfer oder Spinnerinnen in den historischen Ortskern des ehemaligen Städtchens Königsfeld so, als sei die Zeit irgendwann im 17., 18. oder 19. Jahrhundert stehen geblieben.

 Eine heiße Sache: Görtz der Feuerschlucker.

Eine heiße Sache: Görtz der Feuerschlucker.

Foto: Gausmann

Rund um die Kirche, also in Hauptstraße und Krummer Gasse, hatten Gaukler, fliegende Händler und allerlei Jahrmarktbestücker Stände aufgeschlagen, den Passanten ihre Waren feilzubieten.

Einlass wurde den Gästen an den Stadttoren im Norden und Süden des historischen Ortskerns gewährt, wo alle einen Wegezoll zu entrichten hatten und als Quittung eine Einlassmedaille am Band erhielten. Fast 5000 solcher Medaillen waren vergeben, als das bunte Treiben im dem 700-Seelen-Dorf zu Ende war.

Mehr als 100 Königsfelder waren alleine beim Markt im Einsatz, damit dieser reibungslos verlaufen konnte, schätzte Ortsbürgermeister Hans-Josef Zipp, der selbst im mittelalterlichen Gewand durch die Gassen führte. Auch Verbandsbürgermeister Johannes Bell war restlos begeistert.

Die Besucher fanden an jeder Ecke des historischen Ortskerns eine andere Attraktion. Dabei boten die Rheintaler und die PGM Big Band vom Kirchplatz aus moderne Töne zur musikalischen Unterhaltung. Im Fachwerkambiente des Alten Zehnthofs bot die Königsfelder Musikerfamilie Zauels Klassik auf dem Gamshorn.

Fahrendes Volk bildete weitere Attraktionen: An einer Straßenecke tanzte die orientalische Tanzgruppe Baghira Tribal, Görtz, der Feuerschlucker, oder Ulenreich, der Schelm, unterhielten an anderen Plätzen vortrefflich, und am Kirchplatz war der Trommelklang der Gruppe "Samanak" zu hören. Dort fochten auch die Tomburgritter ihre Kämpfe aus und zeigten danach, vom Kampfe ermattet, den Besuchern ihre Lager. Für die Kinder gab es nicht nur viel zu sehen und zu hören, sondern auch Attraktionen zum Mitmachen.

Der neue Eigentümer des 1742 erbauten Herrenhauses der Königsfelder Burg gewährte einen Einblick in die Geschichte des Gebäudes. Führungen in der Pfarrkirche Sankt Nikolaus spannten den Bogen vom alten Chor aus dem 13. Jahrhundert bis hin zum neuen Hauptschiff, das in diesem Jahr 100 Jahre alt ist.

Den Rahmen für die Attraktionen bildete ein Jahrmarkt im alten Ortskern, wo sich die wunderschönen Haushöfe für die Besucher öffneten. An rund 40 Ständen hatten die Besucher reichlich Gelegenheit, Handwerkern und Künstlern bei der Arbeit zuzusehen und ihre Produkte käuflich zu erwerben.

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