50. Geburtstag des VW Käfer: Party für einen treuen Begleiter

Auf den ersten Blick sah das Treiben im Garten von Werner Güth in Sankt Augustin aus wie eine ganz normale Geburtstagsparty: Reichlich Gäste saßen da unter dem Dach seines Carports.

50. Geburtstag des VW Käfer: Party für einen treuen Begleiter
Foto: Axel Vogel

Sankt Augustin. Auf den ersten Blick sah das Treiben im Garten von Werner Güth aus wie eine ganz normale Geburtstagsparty: Reichlich Gäste saßen da unter dem Dach seines Carports an der Weimarstraße in Sankt Augustin und ließen es sich bei Chili con Carne und Bier gut gehen.

Allein die übergroße VW-Fahne, die über einer markant geschwungenen, von zwei kreisrunden Scheinwerfern flankierten Motorhaube hing, machte stutzig. Vollends ins Grübeln geriet der unkundige Gast, da die Motorhaube auch noch ein Blumengebinde mit der Zahl "50" schmückte. Was wie ein verspäteter Aprilscherz schien, war dem Besitzer des Oldtimers ein Anliegen: Werner Güth hatte zum 50. Geburtstag seines VW Käfers eingeladen.

Wenn Werner Güth auf seinen tipptopp restaurierten Käfer schaut, hat der Mann sichtlich Freude. Für ihn ist die Geburtstagsfeier für seine Blechkarosse sozusagen eine Ehrensache, ein Dankeschön für viele unvergessliche gemeinsame Ausflüge.

VW Käfer Über 21,5 Millionen Exemplare des Käfer rollten insgesamt zwischen 1938 und 2003 vom Band. Ursprünglich in Nazi-Deutschland von dem Entwickler Ferdinand Porsche gebaut, um breiten Bevölkerungsschichten das Autofahren zu ermöglichen, entwickelt sich der Käfer nach 1945 zum Bestseller. Geschätzt wird der Wagen noch heute von vielen Fans in aller Welt wegen seiner robusten Technik - und wegen seines Designs.Praktisch seit der 69 Jahre alte Sankt Augustiner im Besitz eines Führerscheines ist, seit 1960, gab es für ihn nur ein Auto: Ein VW Käfer musste es sein. Warum, hat er schnell erklärt: "Der Wagen war damals einfach sehr günstig in der Anschaffung und die Technik trotzdem zuverlässig".

1970 ist es soweit: Werner Güth bekommt seinen ersten eigenen Käfer. 1977 folgt der Zweite: Für 650 Euro bekam die junge Familie mit ihren zwei Töchtern Nadine und Tanja einen tadellos Gebrauchten, gebaut am 1. April 1960, der inzwischen über 120 000 Kilometer treue Dienste gleistet hat. Ob zum Einkaufen oder beim Ausflug ins Sauerland, nie streikte der Wagen.

Mit guter Pflege und einer Feier zum 50. Geburtstag dankte es Werner Güth seinem Käfer. Fast schon liebevoll fährt der Besitzer mit der Hand über die Rundungen der Karosserie und demonstriert stolz: Selbst der Winker des Käfers, bei diesem Modell eine Art kleiner Signalbalken, der sich auf der linken und rechten Fahrzeugseite ausfahren lässt, funktioniert noch bestens.

Auch das Herzstück des Gefährts, der 30 PS starke Motor, präsentiert sich in tadellosem Zustand. Der Käfer gehört inzwischen längst fest zur Familie: Nicht von ungefähr nutzte Tochter Nadine das Auto vor zwei Jahren als Hochzeitskutsche. Am Steuer saß natürlich Vater Werner.

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