Anklage vor Ahrweiler Schöffengericht 39-Jähriger soll Zwillingschwestern zu sexuellen Handlungen genötigt haben

AHRWEILER · Weil er in den Jahren 1995 bis 1998 damals zehnjährige Zwillingsschwestern zu sexuellen Handlungen genötigt haben soll, muss sich ein 39-jähriger Neuwieder derzeit wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern vor dem Ahrweiler Schöffengericht verantworten. Angeklagt sind insgesamt 17 Fälle. Der Angeklagte bestreitet die Vorwürfe.

Und nicht nur das. Er ließ das Gericht wissen, dass er es als erniedrigend empfinde, mit einem derartigen Vorwurf konfrontiert zu werden und sich auf der Anklagebank wiederzufinden. "es ist eine Zumutung, was ich mir hier anhören muss. Ich habe den Kindern nichts getan", ließ der 39-Jährige seinem Unmut freien Lauf. Und dass er im vergangenen Jahr bereits vom Amtsgericht Mayen wegen sexuellen Missbrauchs der beiden Schwestern verurteilt worden sei, sei seinem falschen Geständnis geschuldet.

Der Angeklagte ist mit dem Stiefvater der beiden mutmaßlichen Opfer von Kindesbeinen an befreundet. Als Lkw-Fahrer habe er ein unstetes Leben geführt, und mal hier und da übernachtet, so auch bei seinem Freund, der mit Frau und Kindern in Andernach gewohnt habe. Als die Familie schließlich nach Bad Breisig gezogen sei, habe er das Angebot, in die Dachwohnung des Hauses zu ziehen, angenommen.

Wie die beiden heute erwachsenen Frauen berichteten, sei der Angeklagte in das Familienleben integriert gewesen. So sei es etwa normal gewesen, dass er sie abends ins Bett gebracht habe. Als der Bruder des Zwillingspärchens nach einem einen Autounfall im Krankenhaus gelegen habe, und der Angeklagte sich verstärkt um die beiden Mädchen hatte kümmern sollen, sei es zu ersten Übergriffen gekommen.

Zunächst habe sich der heute 39-Jährige nur an eines der beiden Mädchen gehalten. Dabei sei es zunächst um gegenseitiges Streicheln und Küsse gegangen, bevor sich die Handlungen sukzessive gesteigert hätten. Als das bis dahin unbehelligt gebliebene Mädchen die Übergriffe mitbekommen habe, habe es sich verpflichtet gefühlt, die Schwester zu schützen und sich für sie geopfert. Zum vollendeten Geschlechtsverkehr sei es jedoch nie gekommen.

Erst im Januar 2010 hatte eine der Schwestern ihr Schweigen gebrochen und sich ihren Eltern anvertraut. Daraufhin sei Anzeige erstattet worden. Der Prozess wird fortgesetzt.

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