Amtsgericht Siegburg 33-Jähriger wegen Kinderpornos verurteilt

SIEGBURG · Wegen des Besitzes und der Verbreitung von Kinderpornografie musste sich am Mittwoch ein 33-jähriger Mann aus Lohmar vor dem Siegburger Amtsgericht verantworten. Der Angeklagte gestand die Taten und wurde zu elf Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt.

Fast 3000 Bilder und zwei Filme wurden im Dezember 2011 während einer Durchsuchung bei ihm auf zwei Rechnern gefunden, auf denen der Missbrauch und die Vergewaltigung von Kindern unter 14 Jahren zu sehen sind. Das Material hatte er sich aus dem Internet geladen.

Der Hilfsarbeiter gab an, schon im Alter von 14 Jahren sexuelles Interesse an Minderjährigen entwickelt zu haben. 1999 war er zudem wegen mehrfacher sexueller Nötigung zweier zehnjähriger Mädchen zu einer Jugendstrafe von drei Jahren und acht Monaten verurteilt worden. Ein Gutachten hatte ihm damals eine Persönlichkeitsstörung attestiert, dennoch wurde der Straftäter für schuldfähig erachtet. Die Vorstrafe spielte für das Urteil ebenso eine Rolle wie die erhebliche Menge des kinderpornografischen Materials.

Mit dem Urteil war der Richter nur leicht unter der Forderung der Staatsanwaltschaft geblieben, die ein Jahr auf Bewährung gefordert hatte. Der Gesetzgeber sieht eine Geldstrafe bis hin zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren vor.

Ob er sich Gedanken darüber mache, was die für die Bilder und Filme missbrauchten Kinder fühlen, fragte der Richter. "Ja, mir wäre es lieber, wenn es so etwas nicht gäbe", erwiderte der Angeklagte. Als er sich dadurch rechtfertigte, sein Verhalten würde ja nichts am Schicksal der Kinder ändern, redete ihm der Richter ins Gewissen: "Sie fördern durch ihr Verhalten eine Industrie, die kleine, hilflose Kinder aufs Übelste missbraucht." Da musste der Angeklagte sichtlich und hörbar schlucken.

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