Trotz Überholverbots und einer vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit von 70 Stundenkilometern überholte der 29-Jährige einen Lastwagen und beschleunigte danach stark. In einer Rechtskurve gelangte er laut Polizeibericht wegen überhöhter Geschwindigkeit auf die Gegenfahrbahn, stieß dort frontal mit dem Wagen eines 21-Jährigen zusammen.

Der Kradfahrer durchschlug die Frontscheibe des Autos und blieb im Wageninneren liegen. Der Autofahrer wurde wie durch ein Wunder nur leicht verletzt, für den 29-Jährigen kam jede Hilfe zu spät. Die L 312 wurde für die Dauer der Unfallaufnahme komplett gesperrt.

Erst am Dienstag hatte die Kreispolizeibehörde in Siegburg Besorgnis erregende Zahlen vorgelegt. Demnach hat die Zahl der tödlich verunglückten Motorradfahrer im Kreis dramatisch zugenommen. Bis dahin verzeichnete die Polizei sieben tödliche Unfälle.

In den beiden Vorjahren waren es drei pro Jahr. Damit liegt der Rhein-Sieg-Kreis landesweit an der Spitze. Hauptgrund für die schweren Unfälle ist laut Polizei überhöhte Geschwindigkeit. Besonders gefahrenträchtig sind einige Routen in Much, Ruppichteroth und Lohmar.

Die Beamten kündigten an, künftig sehr viel restriktiver gegen die Motorradraser vorzugehen. Sie wollen verstärkt Kontrollen durchführen und die Härte des Gesetzes walten lassen. Motorradrasern drohen nun hohe Geldstrafen, Punkte in Flensburg und Führerscheinentzug.