28-Jähriger offenbar kein Täter: Prozess zum Buisdorfer Raubüberfall vertagt

Vor der 1. Großen Strafkammer am Bonner Landgericht müssen sich seit Donnerstag drei Männer für die Beteiligung an einem brutalen Überfall auf einen Getränkemarkt verantworten.

Sankt Augustin/Bonn. (jeo) Vor der 1. Großen Strafkammer am Bonner Landgericht müssen sich seit Donnerstag drei Männer für die Beteiligung an einem brutalen Überfall auf einen Getränkemarkt in Buisdorf verantworten. Doch der Prozess wegen versuchten schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung kam nur schleppend in Gang.

Zunächst verspätete sich die Ankunft der inhaftierten Angeklagten. Dann mussten sich die Richter stundenlang mit einem Ablehnungsantrag eines Verteidigers befassen. Nach Meinung des Anwalts sei der vorsitzende Richter befangen. Der Antrag wurde als unbegründet zurückgewiesen.

Kurz darauf wurde der Prozess allerdings auf die kommende Woche vertagt, damit sich die Verteidiger auf eine neue Situation einstellen können. Die Kammer hatte darauf hingewiesen, dass ihrer Ansicht nach ein im Vergleich zur Anklage geänderter zeitlicher Ablauf und eine andere Täterzusammensetzung wahrscheinlich sind.

An dem Überfall am 26. Oktober 2009 sollen insgesamt fünf Täter beteiligt gewesen sein. Die Identität von zwei Personen konnte zunächst nicht ermittelt werden. Die Anklage ging bislang davon aus, dass ein 28 Jahre alter Siegburger und zwei Komplizen dem Inhaber des Getränkemarktes Pfefferspray ins Gesicht sprühten und mit einem Teleskopschlagstock verletzten.

Zwei Personen sollen Schmiere gestanden haben. Dann sollen die drei maskierten Täter der Ehefrau des Inhabers im hinteren Geschäftsbereich mit einer mit Klebeband umwickelten Eisenstange schwere Kopfverletzungen zugefügt haben. Als der Mann laut um Hilfe schrie, suchten die Räuber anscheinend das Weite.

Inzwischen konnten die Ermittler offenbar die Namen der bislang unbekannten Mittäter herausfinden. Die Richter gehen nun davon aus, dass der Siegburger und der 33 Jahre alte Mitangeklagte nicht in dem Geschäft waren. Sie sollen nicht rechtzeitig am Tatort erschienen sein, den 24-Jährigen sowie die Komplizen aber aufgefordert haben: "Schlagt euch schon mal durch."

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