203 Meter Bunker unter dem Weinberg

Mitglieder und Gäste besuchten bei der jüngsten Exkursion des Vereins zur Förderung der Denkmalpflege und des Heimatmuseums Sinzig den Regierungsbunker. Schon über 250 000 Besucher haben das Relikt des kalten Krieges gesehen.

 Vor dem Bunker: Beeindruckt war die Gruppe aus Sinzig.

Vor dem Bunker: Beeindruckt war die Gruppe aus Sinzig.

Foto: Hildegard Ginzler

Sinzig/Ahrweiler. (gih) Unsichtbar und geheim lag tief unter den Weinbergen zwischen Ahrweiler und Dernau der Ausweichsitz der Verfassungsorgane der Bundesregierung, kurz Regierungsbunker genannt. Interessante Einblicke in die Anlage gewannen Mitglieder und Gäste bei der jüngsten Exkursion des Vereins zur Förderung der Denkmalpflege und des Heimatmuseums Sinzig.

In zwei Gruppen, betreut von der Leiterin der Dokumentationsstätte Regierungsbunker, Heike Hollunder, und Gastführer Klaus Sievers, erkundeten die Teilnehmer jene von 17,3 Kilometern verbliebenen 203 Meter Bunker, die seit 2008 in ein vielbesuchtes Museum überführt wurden, das der Heimatverein Alt-Ahrweiler betreibt.

Inzwischen haben über 250 000 Besucher das Relikt des kalten Krieges gesehen. "Noch in diesem Jahr rechnen wir damit, die 300 000er-Marke zu erreichen", erklärte Hollunder. Seinen Ursprung hatte der riesige Bunker in der nie vollendeten Eisenbahnlinie von Liblar über Rheinbach ins Ahrtal (1915-1918), die für den Fall eines Krieges zwischen Deutschland und Frankreich den schnellen Truppen- und Materialtransport gewährleisten sollte.

Die Besucher staunten über tonnenschwere Rolltore, materialintensive Bauweise und fünf autarke mit Strom, Frischluft, Trinkwasser und Verpflegung versorgte Bereiche, in denen 3 000 Menschen der Bundes-Notverwaltung 30 Tage überleben sollten. Das über vier Milliarden teure Bauwerk zur Friedenssicherung ist heute ein Mahnmal.

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