Klimafreundlicher Nahverkehr 13 Millionen Euro für Hybridbusse im Rhein-Sieg-Kreis

RHEIN-SIEG-KREIS · Die Regionalverkehr Köln (RVK) will mithilfe von Fördergeldern 30 klimafreundliche Hybridfahrzeuge anschaffen. Sie sollen Ende 2018/Anfang 2019 an den RVK-Standorten in Hürth, Meckenheim und Wermelskirchen stationiert werden.

Busse, die statt Abgasen Wasserdampf ausstoßen, sollen künftig im Auftrag der Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis unterwegs sein. Wie das Verkehrsunternehmen jetzt mitteilte, hat es Zusagen für Fördergelder in Höhe von 13 Millionen Euro vom Bund und der EU erhalten, um 30 Brennstoffzellen-Hybridbusse anzuschaffen sowie zwei Wasserstoff-Tankstellen zu errichten.

In Hürth und Brühl sind vier solcher Busse bereits im Einsatz. Die elektrisch betriebenen Fahrzeuge funktionieren mittels einer Brennstoffzelle. In dieser reagiert Wasserstoff mit Sauerstoff. Dabei entsteht durch eine elektrochemische Reaktion Strom. Diesen gibt die Zelle entweder direkt an den Motor ab oder er wird in einer Hochvoltbatterie gespeichert. Da es somit zwei unterschiedliche Energiequellen gibt, die den Elektromotor des Busses mit Energie versorgen, handelt es sich um einen Hybrid.

Geplant ist laut RVK, die Busse Ende 2018/Anfang 2019 an den RVK-Standorten in Hürth, Meckenheim und Wermelskirchen zu stationieren. Damit will das Unternehmen dann nach eigenen Angaben über eine der größten emissionsfreien Busflotten Europas verfügen.

Geplant sind auch zwei Wasserstoff-Tankstellen

In Meckenheim und Wermelskirchen hat die RVK vor, jeweils eine Wasserstoff-Tankstelle zu errichten und Ende 2018 in Betrieb zu nehmen, um die Infrastruktur für den linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis sowie den Rheinisch-Bergischen Kreis zu schaffen. Zudem gehe 2018 eine weitere Wasserstoff-Tankstelle am Flughafen Köln/Bonn in Betrieb, und die vorhandene Tankstelle in Hürth soll erweitert werden. Die Nähe zum Chemiepark in Hürth-Knapsack ist einer der Gründe, warum die RVK die Hybridbusse zunächst in Hürth und Brühl eingesetzt hat – dort fällt laut dem Unternehmen bei der Chlorproduktion Wasserstoff als Nebenprodukt an, der für die Busse genutzt werden kann.

Wie die Versorgung der neuen Tankstellen erfolgen soll, ist laut Pressesprecher Thomas Schmalen noch Teil eines Ausschreibungsverfahrens. Ziel sei es, einen Anbieter von Wasserstoff als Nebenprodukt der Industrie zu finden, der diesen per Lkw an die Tankstellen liefere. Auch für die Beschaffung der Busse befinde sich die RVK im Ausschreibungsverfahren, erklärt Schmalen.

Maximal 650 000 Euro dürfe ein Bus kosten – das sei Bedingung für die Gewährung der Fördermittel gewesen. Mit diesen würden mehr als 50 Prozent der Kosten je Bus abgedeckt. Für die restlichen Kosten müssten noch die beteiligten Gesellschafter der RVK, sprich der Rhein-Sieg-Kreis und der Oberbergische Kreis, sowie die Stadtwerke Brühl und Hürth aufkommen. Diese Co-Finanzierung soll laut RVK in den nächsten Wochen sichergestellt werden.

„Mit den Förderzusagen sind wir dem Ziel unseres Projektes 'Null Emission', im Zuge dessen wir einen vollkommen emissionsfreien Nahverkehr in unserem Verkehrsgebiet anstreben, nun einen sehr großen Schritt nähergekommen“, äußerte sich RVK-Geschäftsführer Eugen Puderbach.

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