Zum Wegwerfen zu schade Wohin mit meinen aussortierten Sachen?

Die Energie des neuen Jahres und vielleicht noch ein paar gute Vorsätze motivieren dazu, Zuhause mal so richtig auszumisten. Doch dann stellt sich die Frage: Wohin mit all den Dingen? Wir zeigen sinnvolle Einsatzzwecke für ausgemusterte Sachen.

 Nach dem Ausmisten stellt sich oft die Frage: Wohin mit all den Dingen?

Nach dem Ausmisten stellt sich oft die Frage: Wohin mit all den Dingen?

Foto: dpa-tmn/Diagentur

Der Fernseher hat damals viel Geld gekostet, der Karton mit aussortierten Kinder­klamotten steht schon ewig im Keller, die verstaubten Krimis im Bücherregal, der eigentlich doch noch hübsche Rock im Kleiderschrank - all diese Dinge sind zum Wegwerfen zu schade! An diesem Gedanken scheitert bei vielen das schier unendliche Projekt „aufgeräumtes Zuhause“. Doch hat man endlich in der Mottenkiste aufgeräumt und den Dachboden ausgemistet, stellt sich vielen die Frage: Wo werde ich möglichst unkompliziert all die Dinge los? Springt vielleicht noch ein Taschengeld raus? Womit kann ich noch etwas Gutes tun? Wir geben Tipps für sinnvolle Einsatzzwecke: vom Verkaufen und Verschenken über Recycling zum bis hin zur Müllentsorgung.

Unbrauchbares ausmustern

Eine Entscheidungshilfe bei dem Problem, ob etwas nur gebraucht oder schon unbrauchbar ist, bietet die Fragestellung: Würde ich die Sachen noch einem Freund schenken? Wenn nicht, wird sie erst recht niemand mehr kaufen wollen. Auch gemeinnützige Einrichtungen nehmen nicht alles und löchrige Pullover gehören in den Müll statt in den Kleidercontainer. Generell gilt die Faustregel: Alles was man gebraucht selber nehmen würde, ist noch verwendbar.

Was tun mit alten Büchern?

Eine Möglichkeit, seine Bücherschätze an andere weiterzugeben, bieten die offenen Bücherregale. 21 gibt es davon in Bonn. Dort kann man seine alten Bücher einfach hineinlegen oder sich selbst wieder mit neuer Literatur versorgen. Wer mit einer Bücherspende Gutes tun möchte, kann seine Schmöker dem Verein „Bücherspenden“ bringen. In Bonn gibt es drei Annahmestellen. Der Verein freut sich auch über CDs, DVDs und Gesellschaftsspiele.

Wer versuchen möchte, noch etwas Taschengeld für seine Literatur zu bekommen, wendet sich an Second-Hand-Plattformen im Internet. Dazu gibt es zahlreiche Ankauf-Dienste im Netz, die teilweise hohe Preisunterschiede zwischen den Anbietern aufweisen. Das Prinzip ist meist einfach: ISBN-Nummer auf der Rückseite des Buches einscannen oder manuell eintippen, den vorgeschlagenen Preis bestätigen, alles in eine Kiste packen (Versand wird je nach Anbieter übernommen), auf den Geldeingang warten - fertig. Was allerdings auf den ersten Blick verlockend einfach erscheint, birgt auf den zweiten seine Tücken: Nutzer klagen über lächerlich niedrige Preise und bei manchen Anbietern wird von Problemen bei der Geldverbuchung berichtet.

Wer keine weitere Verwendungsmöglichkeit mehr für seine Bücher hat, dem bleibt nur noch die Entsorgung. Das Bonner Abfallwirtschaftsunternehmen bonnorange erläutert wie das geht: die Einbände müssen entfernt und in der Restmülltonne entsorgt werden, die Seiten gehören in die blaue Tonne zum Altpapier.

Wohin mit alten Kleidungsstücken?

Auch hier stellt sich zuerst wieder die Frage: Nur Gebraucht oder schon unbrauchbar? Eine umweltfreundliche Recyclingmethode für kaputte Kleidungsstücke ist sie als Putzlappen weiterzuverwenden. Kaputte synthetische Kleider oder stark verschmutzte Textilien gehören in die Restmülltonne. Zerrissene Kleidung kann allerdings in Altkleidercontainer gebracht werden, da sie noch zu Industrieputzlappen oder zu Dämm- und Isolierstoffen weiterverarbeitet werden können.

Auch das Internet bietet einige Verkaufsplätze, um aussortierte, aber noch gute Kleidungsstücke für etwas Taschengeld weiterzuverkaufen. Zu den bekanntesten zählen Kleiderkreisel, Mamikreisel (das Pendant zu Kleiderkreisel, aber nur für Kindersachen) und Kleiderkorb.

Wer mit seinen Kleidungsstücken anderen helfen will, kann sie an soziale Einrichtungen und Kleiderstuben verschenken. In Bonn gibt es dazu zahlreiche Anlaufstellen. Eine Auflistung der Second-Hand-Modeläden gibt es hier.

Alte Möbel: Auf den Sperrmüll?

Nicht unbedingt! Bevor der altgeliebte Kleiderschrank auf dem Müll landet, wäre es doch eine Option, diesen umzubauen. Die ausrangierten Möbel werden zum Rohstoff für die neuen. So ließe sich vielleicht noch ein Couchtisch aus dem alten Schrank herstellen. Dies erfordert natürlich etwas handwerkliches Geschick. Ebenso die Upcycling-Methode: mit einigen Handgriffen lassen sich alte Holzmöbel noch einmal aufwerten und zu schicken Vintage-Objekten restaurieren.

Hier haben wir eine Auflistung einiger Second-Hand-Möbelläden, in denen nicht nur kostengünstige Schätze erworben werden können, sondern wo auch ausrangierte Möbelstücke angenommen werden können. Viele Interessierte Möbelsucher finden sich natürlich auch online. Auf bekannten Plattformen wie ebay Kleinanzeigen, Kalaydo oder Shpock können nicht nur Möbel, sondern auch andere aussortierte Dinge kostenlos inseriert werden. Eine weitere Verkaufsoption bietet auch das gute alte schwarze Brett im Supermarkt.

Elektroschrott richtig entsorgen

Der Fernseher funktioniert nicht mehr, das Handy ist defekt und die Mikrowelle durchgebrannt - das alles gehört in den Elektromüll und doch erweist sich die Entsorgung nicht immer als ganz einfach. Das Bundesumweltamt informiert, dass Händler mit einer Verkaufsfläche für Elektrogeräte von mindestens 400 Quadratmetern kleine Altgeräte wie Handys, Toaster oder Fernbedienungen grundsätzlich kostenlos zurücknehmen müssen. Größere Altgeräte, wie Fernseher, Drucker oder Waschmaschinen müssen nur dann unentgeltlich zurückgenommen werden, wenn ein neues Gerät der gleichen Art gekauft wird und der Händler im Vorfeld darüber informiert wird, dass ein Altgerät entsorgt werden soll. Gleiches gilt für den Online- und Versandhandel.Wer aber gerade keine neue Waschmaschine braucht und dennoch eine alte zu entsorgen hat, braucht sich keine Sorgen zu machen: auch größere Elektrogeräte können kostenfrei im Wertstoffhof abgegeben oder gebührenfrei von Zuhause abgeholt werden lassen. Hier gibt es Wertstoffhöfe in Bonn:

Materialien aller Art

Tageseinrichtungen für Kinder (Kitas, Krippen, Horte, Kindergärten) sind dankbare Abnehmer für alles zum Basteln und Tüfteln. Das ist oft mehr, als man sich vorstellen kann: Stifte, Kleber, Knöpfe, Wolle, Stoffreste und auch schon einmal ein altes Radio zum Auseinandernehmen.

Auf der Plattform verschenkmarkt-bonn.de gibt es eine bunte Palette an Gegenständen aller Art (teilweise mit Foto), die in Bonn und Umgebung zu verschenken sind oder zum Tausch angeboten werden.

Ob zu Verschenken oder zu Verkaufen - es gibt zahlreiche Möglichkeiten, seine entrümpelten Sachen loszuwerden und damit noch ein bisschen Geld zu verdienen oder etwas Gutes zu tun. Und wer diesen Winter mal so richtig ausgemistet hat, der kann seine bunten Fundstücke auf diesen Flohmärkten verkaufen.

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