Impfung von Kaninchen

Tierärzte geben Tipps für unsere Leser. Diesmal informiert Dr. Jasmin Riemel aus Bonn über Möglichkeiten und Empfehlungen Hauskaninchen vor gefährlichen Krankheiten zu schützen. Gegen die aggressive Chinaseuche gibt es bislang keine Heilungsmöglichkeiten, wohl aber Möglichkeiten eines Schutzes durch Impfung.

 Dr. Jasmin Riemel.

Dr. Jasmin Riemel.

Foto: GA

Die Myxomatose (Kaninchenpest) ist eine Seuche, an der Wild- und Hauskaninchen erkranken können. Symptome sind starke Schwellungen der Augenlider, Nase und Ohren sowie Atembeschwerden. Das Myxomatose-Virus kann durch direkten Kontakt, aber auch über Grünfutter übertragen werden. Der Hauptübertragungsweg erfolgt jedoch über Stechmücken. Da die Insekten nur schwer aus dem Lebensbereich von freilebenden und im Haus gehaltenen Kaninchen zu verbannen sind, stellt eine Impfung den besten Schutz dar.

Bei der Chinaseuche (Rabbit Hemorrhagic Disease: RHD) handelt es sich ebenfalls um eine Virusinfektion. Charakteristisch sind Fieber, Appetitlosigkeit, Apathie, Atemnot, sowie Blutungen aus den Körperöffnungen. Die Ansteckung erfolgt direkt von Tier zu Tier oder indirekt über Einstreu, Futter oder Insekten. Bislang gibt es keine Heilung, das heißt die Infektion endet tödlich.

Prophylaktisch kann ein Kombinationsimpfstoff ab einem Alter von fünf Lebenswochen gegeben werden. Auffrischungsimpfungen sind alle zwölf Monate nötig. Die Immunität beginnt nach drei Wochen.

Bei Verwendung anderer Impfstoffe als des genannten Kombinationsimpfstoffes erfolgt eine Grundimmunisierung gegen RHD und Myxomatose im Alter von vier bis sechs Wochen sowie drei Wochen später. Jährliche Wiederholungsimpfungen gelten für die RHD, halbjährliche Wiederholungsimpfungen für Myxomatose.

Seit einiger Zeit tritt auch die Virusvariante RHDV-2 in Erscheinung: Der Erreger ist hoch aggressiv. Bislang gibt es dagegen noch keinen speziellen Impfstoff. Vorhandene Impfstoffe erzielen, wenn überhaupt, nur einen Teilschutz.

Erreger des ansteckenden und gefährlichen Kaninchenschnupfens sind Bordetellen oder Pasteurellen. Eine Impfung in Zuchtbetrieben wird empfohlen.

Info: Jede Woche geben Tierärzte hier Rat zu Themen. Heute Dr. Jasmin Riemel; www.tierarzt-riemel-bonn.de, Hauptstraße 76, Bonn.

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