Folgen der Corona-Krise Banken rechnen mit sinkenden Immobilienpreisen

Berlin · Verschnaufpause bei den Mieten und günstigere Immobilien - das prognostizieren derzeit einige Banken. Aber die Entspannung auf dem Wohnungsmarkt dürfte nicht von Dauer sein.

 Notverkäufe könnten während der Corona-Krise zu einem Rückgang der Immobilienpreise führen, heißt es in einer Analyse der Deutschen Bank. Foto: Markus Scholz/dpa

Notverkäufe könnten während der Corona-Krise zu einem Rückgang der Immobilienpreise führen, heißt es in einer Analyse der Deutschen Bank. Foto: Markus Scholz/dpa

Foto: Markus Scholz

Für Wohnungssuchende könnte die Corona-Krise den Anstieg der Mieten und Wohnungspreise vorübergehend stoppen. Davon geht der Verband Deutscher Pfandbriefbanken aus.

Bis Ende 2021 könnten die Nachfrage und die Preise für selbst genutztes Wohneigentum gedämpft werden, sagte Verbandspräsident Louis Hagen. Preisrückgänge seien noch nicht feststellbar, aber möglich. „Kurzarbeit und die Sorge vor Arbeitslosigkeit werden dazu führen, dass die Nachfrage sich abschwächen wird.“ Auch bei Neuvertragsmieten sei möglicherweise ein leichter Rückgang zu erwarten.

Gesamtwirtschaftliche Risiken gehen vom Immobilienmarkt aus Sicht der Pfandbriefbanken nicht aus. „Es wird keine Panikverkäufe geben“, sagte Hagen. Der Markt sei in einer sehr soliden Verfassung. Mittelfristig dürften die Preise aus seiner Sicht wieder leicht steigen. Denn die Zinsen blieben niedrig und es zögen weiter Menschen in die Ballungsräume.

Auch die Deutsche Bank geht von vorübergehenden Auswirkungen der Corona-Krise auf den Immobilienmarkt in Deutschland aus. Temporär könne es wegen der Pandemie eine Verschnaufpause bei den Mieten geben. Bei den Immobilienpreisen sei mit Rückgängen zu rechnen, da einige Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren und zu Notverkäufen gezwungen sein dürften, heißt es in einer Studie . Einige Immobilienfinanzierungen könnten sich als zu gewagt erweisen.

Die Pandemie beende aber den Immobilienaufschwung nicht, sondern lasse ihn nur pausieren. „Wir halten an unserer Einschätzung fest, dass der Hauspreiszyklus wenigstens bis zum Jahr 2022 andauern wird“, so die Autoren. Denn während die Nachfrage nach Wohnraum stabil sei, habe der Neubau im vergangenen Jahr fast stagniert. Zudem sei die Vergabe von Immobilienkrediten dank der niedrigen Zinsen stark, was die Preise hochtreibe.

(dpa)
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