Verbraucherschützer raten Beim Kauf in Prämienshops Preise vergleichen

Düsseldorf · Punkte sammeln beim Einkaufen - das ist das Konzept von Bonusprogrammen wie Payback und Deutschlandcard. Sie werben mit Prämien und günstigen Preisen. Doch mitunter zahlen Kunden dabei drauf.

 Bei Bonusprogrammen wie Payback kann es sich lohnen, die Punkte beim Einkauf verrechnen zu lassen, statt sie in den Prämienshops einzulösen. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa-tmn

Bei Bonusprogrammen wie Payback kann es sich lohnen, die Punkte beim Einkauf verrechnen zu lassen, statt sie in den Prämienshops einzulösen. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa-tmn

Foto: Britta Pedersen

An der Tankstelle, im Drogeriemarkt oder im Onlineshop - fast überall kann man Punkte sammeln. Diese Treuepunkte lassen sich in Rabatte umwandeln, mit dem Einkauf verrechnen oder teils sogar auszahlen.

Bei den Angeboten in den Prämienshops rät die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen aber, die Preise zu vergleichen: Einige Produkte sind teurer als im Handel.

Üblicherweise gibt es für zwei Euro einen Punkt, in den Prämienshops entspricht ein Punkt meist einem Cent, erklärt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Wer also beispielsweise eine Nähmaschine für 120 Euro nur mit Punkten bezahlen möchte, muss davor für etwa 24 000 Euro eingekauft haben. Wer nicht ausreichend Punkte hat, kann den restlichen Betrag zuzahlen.

Keine Bestpreisgarantie in den Prämienshops

Von Juli bis August hat die Verbraucherzentrale in einer Stichprobe das Preis-Leistungs-Verhältnis in den Prämienshops von Payback und Deutschlandcard getestet. Dabei kam heraus: Einige Produkte haben Bestpreisniveau, andere hingegen seien im Handel deutlich billiger, erklärt Georg Tryba von der Verbraucherzentrale. Einzelne Produkte wie eine Armbanduhr für Herren waren sogar doppelt so teuer wie beim günstigsten Anbieter.

Die geprüften Unternehmen weisen die Kritik als überzogen zurück. Es sei nicht möglich, immer den besten Preis am Gesamtmarkt zu bieten, erklärt Nina Purtscher von Payback. Das liege vor allem an den schnell wechselnden Angeboten im Internet, ergänzt Sprecherin Martina Bürgam von Deutschlandcard. Doch auch in den Prämienshops selbst kann es zu Preisschwankungen kommen, beispielsweise aufgrund von Rabattaktionen.

Payback-Sprecherin Purtscher weist außerdem darauf hin, dass ein Großteil der Nutzer ihre Punkte direkt beim Einkauf verrechnen ließen. Nur wenige lösten diese in den Prämienshops ein.

Erfolgreich punkten: Preisvergleich und Auszahlen

Die Verbraucherzentrale empfiehlt daher, die Preise der Prämien mit einer Preissuchmaschine zu kontrollieren. „Die Punkte sind bares Geld“, sagt Georg Tryba. Wenn sich die Angebote in den Prämienshops nicht lohnen, ist es besser, die Punkte auf einem anderen Weg einzulösen. Sie lassen sich in teilnehmenden Supermärkten an der Kasse mit dem Einkauf verrechnen, teils sogar bar auszahlen oder spenden.

Doch bereits in der Punkte-Sammelphase ist der Verbraucherzentrale zufolge der Blick zur Konkurrenz ratsam. Wer ständig nur den Punktepartnern treu bleibt, verpasst womöglich die besseren Angebote anderer Anbieter.

(dpa)
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