Studie Gleichstellung in Deutschland kommt nur langsam voran

Berlin · Die Gleichstellung von Mann und Frau macht Fortschritte, doch in vielen Bereichen hinken Frauen noch immer hinterher. Trotz besserer Schulabschlüsse kommen sie immer noch selten in eine Führungsposition.

 Frauen besetzten 2017 lediglich 8 Prozent aller Vorstandssitze in den 160 größten deutschen börsennotierten Unternehmen. Foto: Tobias Kleinschmidt/dpa/dpa-tmn

Frauen besetzten 2017 lediglich 8 Prozent aller Vorstandssitze in den 160 größten deutschen börsennotierten Unternehmen. Foto: Tobias Kleinschmidt/dpa/dpa-tmn

Foto: Tobias Kleinschmidt

Frauen haben in Bereichen wie dem Arbeitsmarkt in den vergangenen Jahren aufgeholt - doch von umfassender Gleichstellung ist Deutschland noch weit entfernt.

Das ist das Ergebnis einer Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung.

So hatten zuletzt jeweils 38 Prozent der Frauen und Männer Abitur oder Fachhochschulreife. Frauen weisen häufiger als Männer die mittlere Reife auf, Männer häufiger nur einen Hauptschulabschluss, wie aus einer vom WSI verwendeten Statistik von 2017 weiter hervorgeht. 72 Prozent der Frauen zwischen 15 und 65 Jahren waren zuletzt erwerbstätig - aber 80 Prozent der Männer. 1991 lag die Erwerbstätigenquote der Frauen noch bei 57 Prozent.

Frauen besetzten lediglich 8 Prozent aller Vorstandssitze in den 160 größten deutschen börsennotierten Unternehmen. 30 Prozent aller Aufsichtsratsmitglieder bei diesen Unternehmen waren weiblich, 70 Prozent männlich.

Unbezahlte Arbeit etwa für Kindererziehung oder Pflege machte bei Frauen zuletzt 45 Prozent der Gesamtarbeitszeit aus, bei Männern nur 28 Prozent. Diese Daten des Statistischen Bundesamts stammen allerdings aus dem Jahr 2013. Insgesamt wertete das WSI 29 Indikatoren aus verschiedenen offiziellen Datenquellen aus.

(dpa)
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