Urlaubsmythos: Kann man im Schatten braun werden?

Hamburg/Berlin · Endlich ist Sommer. Viele Menschen holen Badehose und Bikini raus und legen sich in die Sonne. Der Bräune wegen übertreiben es manche und holen sich einen Sonnenbrand. Aber kann man nicht eigentlich auch im Schatten gesünder braun werden?

Sich den schädlichen ultravioletten Sonnenstrahlen zu lange ungeschützt auszusetzen, ist nicht nur ungesund, sondern auch unnötig. Denn auch im Schatten wird man braun. Stimmt das wirklich? Ja. "Denn Wolken, Smog oder Sonnenschirme halten nur einen Teil der UV-Strahlung ab. Der größte Teil wird von Staubpartikeln und anderen Luftbestandteilen gebrochen, verläuft parallel zur Erdoberfläche und trifft uns von der Seite", sagt Prof. Eckhard Breitbart, 2. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention mit Sitz in Hamburg. "Im Schatten bekommt man noch ungefähr 30 bis 40 Prozent der UV-Strahlung ab."

Treffen Sonnenstrahlen auf die Haut, produzieren die Pigmentzellen in der Oberhaupt (Melanozyten) das dunkle Hautpigment Melanin und geben dies an die umgebenden Hautzellen (Keratinozyten) weiter. Das staubartige Pigment schütze den Zellkern vor der UV-Strahlung, indem es sich "wie ein Sonnenschirm im Winkel zum einfallenden Sonnenstrahl über die Zelle legt", sagt Breitbart.

Bräune halten einige noch immer für ein Zeichen von Gesundheit und Vitalität. Für den Experten ist sie jedoch "der letzte Hilfeschrei der Haut beim Versuch, die krebserregenden Strahlen von der DNA der Hautzelle fernzuhalten". Auch im Schatten ist Vorsicht geboten. Sonst reagiert die Haut auch hier mit Alarmstufe Rot: einem Sonnenbrand.

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