Bei Rückenschmerzen in Bewegung bleiben

Bochum · Wenn es im Kreuz zieht und zwickt, setzen viele Betroffene aufs Schonen. Doch längere Ruhephasen lindern Rückenschmerzen nicht - sie können sie sogar verstärken. Dreimal eine halbe Stunde Sport pro Woche beugt Beschwerden vor.

Rückenschmerzen sind eine wahre Volkskrankheit. Mediziner raten zu Bewegung, um die Schmerzen zu lindern. Foto: Patrick Pleul

Rückenschmerzen sind eine wahre Volkskrankheit. Mediziner raten zu Bewegung, um die Schmerzen zu lindern. Foto: Patrick Pleul

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Besser als das stille Liegen bei Rückenschmerzen ist es, in Bewegung zu bleiben, sagt Ute Repschläger vom Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten in Bochum. Das fördere die Durchblutung und rege die Produktion schmerzhemmender Stoffe im Körper an. Dadurch würden die Schmerzen nicht mehr so stark wahrgenommen.

Repschläger warnt davor, wegen der Schmerzen eine Schonhaltung einzunehmen. Das beanspruche bestimmte Muskelgruppen übermäßig, die dadurch verspannen und die Schmerzen verschlimmern. Betroffene sollten sich trotz ihrer Beschwerden daher so normal wie möglich bewegen, empfiehlt sie. Da Rückenschmerzen häufig ein Warnsignal für seelische Belastungen sind, kann es hilfreich sein, zum Stressabbau Entspannungsmethoden wie Yoga oder Progressive Muskelentspannung zu erlernen.

Um Rückenbeschwerden vorzubeugen, reiche schon dreimal in der Woche eine halbe Stunde leichten Ausdauersports. Darauf weist die Aktion Gesunder Rücken (AGR) im niedersächsischen Selsingen hin. Besonders geeignet seien zum Beispiel Joggen, Walken oder Schwimmen. Zusätzlich sollte jeder Mensch kleine Bewegungseinheiten über den Tag verteilt absolvieren. Das könnten kürzere Wege zu Fuß sein, Treppensteigen oder Radfahren. Wer sich nicht ausreichend bewegt, laufe Gefahr, dass seine Muskulatur verkümmert und seine Wirbelsäule Schaden nimmt, warnt die AGR.

Ursachen für die sogenannten nicht-spezifischen Rückenschmerzen können jahrelanges, schweres körperliches Arbeiten oder arbeitsbezogene psychosoziale Bedingungen sein. Das könnten zum Beispiel Unzufriedenheit im Job, eintönige Tätigkeiten oder Konflikte am Arbeitsplatz sein, heißt es im Themenheft "Rückenschmerzen" der Gesundheitsberichterstattung des Bundes (GBE). Etwa 60 bis 80 Prozent der Erwachsenen in Deutschland klagen über Rückenbeschwerden, aber nur bei einer Minderheit lassen sich körperliche Gründe dafür finden.

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