Signalwörter Nein zum „Nein“ in Dauerschleife

München · Wenn dem Kind eine echte Gefahr droht, ist es äußerst hilfreich, dass es Eltern mit einem Signalwort warnen können. Damit es wirkt, sollte man solche Kommandos sonst nur sparsam einsetzen.

 Damit Kinder auf ihre Eltern hören, bevor es gefährlich wird, sollten Signalwörter nicht bei banalen Anlässen verwendet werden. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Damit Kinder auf ihre Eltern hören, bevor es gefährlich wird, sollten Signalwörter nicht bei banalen Anlässen verwendet werden. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Foto: Christin Klose

Bei jeder Kleinigkeit hören Kinder „Pass auf!“, „Nein, nein!“, „Vorsicht!“ oder „Halt!“. Inflationär benutzte Aufforderungen führen aber dazu, dass die Kommandos in Dauerschleife gar nicht mehr ankommen - weil sie ins eine Kinderohr rein- und zum anderen gleich wieder rausströmen. Was dann leider fehlt, ist ein Signalwort für tatsächliche Gefahren.

„Wir sagen ständig, was Kinder nicht tun sollen. Dabei ist es besser ihnen Informationen zu geben, was sie tun sollen“, sagt Erziehungsexpertin Nicola Schmidt . Die Bestsellerautorin („Erziehen ohne Schimpfen“) zählt Varianten auf: „Halte dich bitte gut fest!“, „Lauf bitte langsam!“, “Warte bitte, bis ich bei dir bin, bevor du den nächsten Schritt machst!“

Damit die Kinder nicht abstumpfen und gar nicht mehr reagieren, sollten Eltern ihr ständiges „Nein, nein“ durch ein „Ja“ ersetzen. Etwa in der Variante: „Ja, ich kann verstehen, dass du den ganzen Tag Schokolade essen willst. Würde ich auch gern, aber...“, nennt Schmidt ein Beispiel.

Verkneift man sich in solchen lapidaren Situationen ein dramatisches „Stopp“ zu rufen, könne man sich das Signalwort für wirklich wichtige Gefahrensituationen reservieren. „Dann verpufft es auch nicht.“

© dpa-infocom, dpa:200625-99-565185/2

(dpa)
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