2013 Heitlinger Pinot Noir Fruchtiger als ein Franzose, leichter als ein Amerikaner

Er ist offenherzig und zugänglich. Der Pinot Noir vom badischen Weingut Heitlinger will vor allem eines: jedem gefallen.

 Heitlinger Pinot Noir

Heitlinger Pinot Noir

Foto: Caro Maurer

Eine schöne Frage für den abendlichen Small Talk zu einem Glas Wein: Wo auf der Welt wird der meiste Pinot Noir angebaut? Frankreich! Richtig, und wo in Frankreich? Burgund! Falsch. Burgund mit Chablis und Beaujolais schon mal gar nicht. Und die ganze Côte d'Or um Beaune ist nur um die 5000 Hektar groß - und die muss sich Pinot Noir auch noch mit Chardonnay teilen.

Tatsächlich fließt der meiste Pinot Noir Frankreichs in den Champagner ein. An zweiter Position im Pinot-Ranking folgen die USA - und an dritter Stelle schon Deutschland mit knapp 12 000 Hektar Spätburgunder, das sind elf Prozent der deutschen Rebfläche.

Fast hat es der Spätburgunder damit geschafft, sich hinter Riesling auf den zweiten Platz bei den Rebsorten vorzuarbeiten, leider steht ihm dabei noch ein kleines Mehr an Müller-Thurgau im Weg. In den letzten Jahren ist es dem Spätburgunder jedoch gelungen, sich im Land und darüber hinaus ein bemerkenswertes Image aufzubauen: fruchtiger als ein Franzose, leichter als ein Amerikaner, offenherzig, zugänglich und das mit Nachdruck.

Der Pinot Noir vom badischen Weingut Heitlinger ist so ein typischer Deutscher: mit reifer, süßer, dunkler Kirschfrucht, der Würze von schwarzem Pfeffer und der Anspielung auf vorsichtigen Holzeinfluss durch Tabak- und Toastaromen. Im Geschmack kommt er angenehm beschwingt daher und macht deutlich, dass er gefallen will - was ihm auch sehr gut gelingt: Jedermanns Liebling.

Info: 2013 Heitlinger Pinot Noir. Weingut Heitlinger, Baden. Preis: 10,99 Euro. Bei Galeria Kaufhof, Remigiusstr. 20-24, 53111 Bonn-City, Tel. (0228) 516 0

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