Heiraten, Klavierspielen und Umzüge Was trotz Corona-Pandemie noch erlaubt ist

Bonn/Rhein-Sieg-Kreis · Kontaktsperre, geschlossene Geschäfte, kein kulturelles Leben. Doch nicht alles ist derzeit verboten. In Bonn und dem Rhein-Sieg Kreis finden weiter Trauungen statt. Auch Umzüge sind erlaubt. Handwerker kommen ins Haus.

Der Wochenmarkt in Ahrweiler hat geöffnet. Die Kunden müssen beim Einkaufen Abstand halten.

Der Wochenmarkt in Ahrweiler hat geöffnet. Die Kunden müssen beim Einkaufen Abstand halten.

Foto: Martin Gausmann

Verbote gibt es durch das Corona-Virus fast überall, doch einige Aktivitäten sind überraschend auch jetzt noch erlaubt. Ein Bummel über den Wochenmarkt, Umzüge und Notartermine dürfen weiter stattfinden. Ein Überblick.

Heiraten

Große Hochzeitsfeiern sind derzeit nicht möglich. Auf das Jawort vor dem Standesamt müssen Paare deshalb aber nicht unbedingt verzichten. In Siegburg wird in der Aula des Stadtmuseums geheiratet. „Die Aula bietet die Möglichkeit, dass die Teilnehmer dort weit auseinander sitzen können“, teilte die Stadtverwaltung mit. Trauungen im Bonner Standesamt finden weiterhin statt. Neben den Brautleuten und der Standesbeamtin dürfen die Trauzeugen und die Kinder der Brautleute teilnehmen. Wer grippeähnliche Symptome zeigt, muss draußen bleiben. Etwa ein Drittel der Paare hat sich aber für eine Verschiebung entschieden. Die Stadt macht das kostenfrei möglich, teilt das Presseamt mit. Nur zwei Eheschließungen seien komplett storniert worden.

Blutspenden

Wer sich gesund und fit fühlt, darf und soll auch weiter zur Blutspende kommen. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat an Blutspender appelliert, nicht aus Furcht vor einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus auf das Spenden zu verzichten. Die Uniklinik Bonn vergibt per Hotline Termine zum Blutspenden. Hier finden Sie die aktuellen Blutspendetermine des DRK in Bonn.

Einkaufen auf dem Wochenmarkt

Die Händler auf dem Moltkeplatz freuen sich über viel Kundenzuspruch, denn die Märkte dürfen weiter öffnen. Auch der Markt in Ahrweiler läuft weiter. Die Kunden halten Abstand.

Fahrrad in die Werkstatt bringen

Alleine oder zu zweit Fahrradfahren ist in diesem Frühling in Bonn und der Region eine beliebte Abwechslung. Während es verboten ist, Fahrradgeschäfte für den Verkauf von neuen Rädern zu öffnen, dürfen die Werkstätten arbeiten. Das gilt auch für das Bike-House der Caritas in der Mackestraße. Dort können Kunden nach Terminvereinbarung ihr Rad vorbeibringen. Oft wird der Service nach Auskunft der Werkstatt derzeit aber nicht genutzt. Geschlossen hat die AStA-Fahrradwerkstatt der Uni Bonn. Auch Autowerkstätten dürfen weiter reparieren. Bei Neuwagen ist derzeit nur der Schaufensterbummel möglich.

Haus kaufen

Notariate sind von den aktuellen Schließungen nicht betroffen. Darauf weist die ARAG-Versicherung hin. Die für Bonn zuständige Rheinische Notarkammer in Köln bittet Bürger, vor einem Besuch bei Notarin oder Notar unbedingt telefonisch das weitere Vorgehen abzuklären. Notariate stehen demnach als systemrelevanter Teil der Rechtspflege für die erforderlichen Beurkundungen und Beglaubigungen zur Verfügung.

Handwerker im Haus

Keiner muss frieren, wenn die Heizung ausfällt. Das gilt laut ARAG sogar für Bundesländer, in denen eine strengere Ausgangssperre gilt, als in Nordrhein-Westfalen. Die Kreishandwerkerschaft informiert ihre Mitgliedsbetriebe über die einzuhaltenden Sicherheitsmaßnahmen für Handwerksbetriebe.

Umzüge

Dort, wo es die Kontaktsperre zulässt, sind innerdeutsche Umzüge weiterhin erlaubt. Dabei darf man natürlich aufgrund des Kontaktverbotes nur eingeschränkt Freunde und Bekannte um Hilfe bitten. Stattdessen muss die Familie, mit der man bislang unter einem Dach wohnte, mit anpacken. Wer mit einem Umzugsunternehmen geplant hat, kann sich entspannt zurücklehnen, denn Möbel-Speditionen haben eine Beförderungspflicht, sobald sie einen Auftrag angenommen haben. Und diesem steht Corona nicht im Wege.

Instrument lernen

Wer noch kein Instrument spielen kann, hat jetzt vielleicht die Zeit, es zu lernen. Dabei helfen Online-Tutorials und Musiklehrer aus der Region. „Nach der ersten Woche des Musikunterrichtes über digitale Medien haben wir nahezu ausschließlich positive Rückmeldungen von Schülern, Eltern und Lehrern erhalten“, heißt es zum Beispiel von Hans Peter Herkenhöhner, Leiter der Siegburger Musikschule, auf Facebook.

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