Rückmeldung in einem Gespräch? Blink Blink: Wie wir mittels Blinzeln kommunizieren

Nijmegen · Alle paar Sekunden blinzeln wir. Kaum jemand nimmt dabei die Lidschläge des Gegenübers war. Oder etwa doch?

 Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Donald Trump, und Bundeskanzlerin Angela Merkel kommen beim G20-Gipfel 2017 in Hamburg zusammen. Die Art zu Blinzeln hat Einfluss auf das Redeverhalten eines Gesprächspartners.

Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Donald Trump, und Bundeskanzlerin Angela Merkel kommen beim G20-Gipfel 2017 in Hamburg zusammen. Die Art zu Blinzeln hat Einfluss auf das Redeverhalten eines Gesprächspartners.

Foto: Kay Nietfeld

Die Art zu Blinzeln hat Einfluss auf das Redeverhalten eines Gesprächspartners. Darauf weisen Ergebnisse vom Max-Planck-Institut für Psycholinguistik in Nijmegen hin.

Das Team um Paul Hömke konnte zeigen, dass Probanden kürzere Antworten auf Fragen gaben, wenn die einzelnen Lidschläge ihres Gegenübers länger dauerten. Langsameres Blinzeln signalisiere möglicherweise dem Gesprächspartner, dass man dessen Antwort verstanden habe, schreiben die Forscher im Fachblatt "PLOS One".

Menschen blinzeln im Schnitt mehr als 10.000 Mal am Tag. Die Lidschläge dienen unter anderem dazu, die Augäpfel zu benetzen, damit sie nicht austrocknen. Aber dienen Lidschläge auch als eine Art Rückmeldung innerhalb eines Gesprächs, ähnlich dem Kopfnicken?

Um das herauszufinden ließ Hömke und sein Team 35 Probanden mit computergenerierten Gesprächspartnern, sogenannten Avataren, reden. Die Avatare stellten dabei Fragen wie: "Wie war Dein Wochenende, was hast Du gemacht?" Anschließend antworteten die Probanden - ohne zu wissen, um was es bei dem Experiment eigentlich ging.

Während mancher Antworten der Probanden reagierten die Avatare, indem sie immer mal wieder nickten und dabei jeweils kurz (208 Millisekunden) blinzelten. Bei manchen Antworten waren Blinzler, die das Nicken begleiteten, aber auch länger (607 Millisekunden).

Bei der Auswertung der Daten stellte Hömke fest, dass Antworten, während denen der Avatar lange Wimpernschläge zeigte, im Schnitt mehrere Sekunden kürzer ausfielen. Allerdings war keinem der Probanden bewusst aufgefallen, dass der Avatar unterschiedlich lange geblinzelt hatte.

Die Forscher glauben, dass ein langsamerer Wimpernschlag dem Sprecher eher das Gefühl vermitteln könnte, verstanden worden zu sein. Es sei aber auch nicht auszuschließen, dass Nicken in Kombination mit langen Blinzlern schlicht das Signal aussendet, zum Sprechen aufzuhören.

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