Zweijähriger Feldversuch "Antilopen-Parfüm" hält Tsetse-Fliegen von Rindern fern

Bonn · Ein „Antilopen-Parfüm“ kann die gefährliche Tsetse-Fliege in Afrika von Rindern fernhalten. Das schreibt ein Wissenschaftler des Zentrums für Entwicklungsforschung der Uni Bonn im Fachblatt "PLOS Neglected Tropical Diseases".

 Ein Farmer in Kenia verwendet beim Pflüge neuartige Halsbänder mit dem Abwehrstoff des Wasserbocks.

Ein Farmer in Kenia verwendet beim Pflüge neuartige Halsbänder mit dem Abwehrstoff des Wasserbocks.

Foto: Dr. R. K. Saini

Zusammen mit Kollegen aus Kenia und Großbritannien hat der Wissenschaftler, der mittlerweile an der Uni Bonn tätig ist, einen Duftstoff des Wasserbocks imitiert, den die Fliegen nicht mögen. Dafür isolierten die Forscher die Abwehrstoffe des Wasserbocks – einer weit verbreiteten Antilopenart – und synthetisierten sie im Labor.

Winzige Mengen der Substanz füllten sie in Plastikbehälter und banden sie Rindern in Kenia um den Hals. Ergebnis des zweijährigen Feldversuchs: Mehr als 80 Prozent der Tiere blieben von der gefürchteten Schlafkrankheit, die durch Tsetse-Fliegen übertragen wird, verschont.

Werden Rinder von der Tropenkrankheit befallen, führt dies zu Einbußen von Milch, Fleisch und Arbeitskraft der Tiere. Mit dem nun entwickelten Abwehr-Duft würden die Tsetse-Fliegen wie beim berühmten Wolf im Schafspelz getäuscht – und ließen die Rinder in Ruhe, erläuterten die Forscher.

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