Universität Bonn erwägt Neubau einer Sporthalle in Poppelsdorf

Der Standort an der Römerstraße ist mit Schadstoffen belastet - Finanzierung des Neubaus noch nicht geklärt

Universität Bonn erwägt Neubau einer Sporthalle in Poppelsdorf
Foto: Universität Bonn

Bonn. (sj) Der Hochschulsport der Universität Bonn bietet über 90 Sportarten in rund 450 Kursen an. Doch könnte es zu drastischen Einschränkungen des Programms kommen. "Der Standort Römerstraße ist nicht zu halten", sagte Unisprecher Andreas Archut. "Das Hochhaus ist mit PCB belastet, eine Sanierung kommt aus Kostengründen nicht in Frage."

Von den beiden Sportstätten - dem ehemaligen Sportinstitut am Nachtigallenweg und der Anlage an der Römerstraße - macht letztere den Löwenanteil aus. Fünf Sporträume und eine Dreifachhalle müssen geräumt werden. Wann dies der Fall sein wird, ist noch nicht klar. Die Außensportanlagen und drei Sporträume am Nachtigallenweg reichen aber bei weitem nicht aus, um das vielfältige Angebot aufrechtzuerhalten.

"Die Studierenden würden deshalb absehbar erhebliche Einschränkungen hinnehmen müssen, wenn nichts geschieht", berichtet Archut. Der Unisenat habe sich gegen eine drastische Reduzierung des Hochschulsportangebots ausgesprochen. "Unser attraktiver Hochschulsport ist ein wichtiger “weicher„ Standortfaktor, ein Ausweichen auf kommerzielle Sportangebote und Vereine keine Alternative", so Archut.

Die Universität suche nach räumlichen Alternativen, mittelfristig komme jedoch nur ein Ersatzbau am Campus Poppelsdorf in Betracht. Kostenpunkt: rund 5,5 Millionen Euro. "Die Finanzierung ist aber noch ungewiss", sagte der Unisprecher. Das Rektorat habe dem Senat deshalb vorgeschlagen, den Neubau aus Studienbeiträgen zu finanzieren. Die Senatoren hätten sich aber auch dafür ausgesprochen, zusätzlich nach anderen Geldquellen wie etwa Sponsoren zu suchen.

"Wenn wir die Sportstätten an der Römerstraße halten können bis ein Neubau realisiert ist, wird es keine Einschränkungen geben", hofft Hochschulsportbeauftragter Richard Jansen. In Bonn gebe es sonst praktisch keine freien Kapazitäten. "Würden uns die Sportstätten an der Römerstraße ohne Ersatz wegbrechen, entfielen von den 440 Hallenstunden etwa 350", so Jansen. "Highlights wie unser Fitness-Studio oder die Kletterhalle gäbe es dann nicht mehr."

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