Universität Bonn Überfüllte Seminare und zu wenige Tutoren

BONN · Eigentlich ist alles gut. Diese Nachricht strahlen die beiden Vorsitzenden des Allgemeinen Studierenden-Ausschusses (AStA) der Uni Bonn, Alena Schmitz (21) und Eva Nelles (22), mit Blick auf das Sommersemester aus. Ja, es gebe durchaus einige Baustellen und nicht zu unterschätzende Herausforderungen, aber gemeinsam könnten Studenten, Dozenten und das Rektorat das schon hinbekommen.

 Die beiden AStA-Vorsitzenden Alena Schmitz (links) und Eva Nelles sehen so einige Probleme im heute beginnenden Sommersemester. Unterm Strich aber sehen sie diese als lösbar an.

Die beiden AStA-Vorsitzenden Alena Schmitz (links) und Eva Nelles sehen so einige Probleme im heute beginnenden Sommersemester. Unterm Strich aber sehen sie diese als lösbar an.

Foto: Thomas Kölsch

"Am wichtigsten ist es, den Raum- und Betreuungsmangel zu beheben", sagt Eva Nelles. Bereits jetzt seien viele Seminare überfüllt, es fehle mancherorts an für die Klausurvorbereitung wichtigen Tutoren - und die große Belastung durch die doppelten Abiturjahrgänge kommt erst noch.

Gut 120.000 Studieninteressierte werden nach einer Prognose der Kultusministerkonferenz im Wintersemester 2013/2014 an die Hochschulen drängen, alleine in Bonn werden wohl rund 700 zusätzliche "Erstis" aufgenommen. "Die Vorbereitung auf diesen Andrang ist für uns die größte Herausforderung im kommenden Semester", erklärt Alena Schmitz.

Dabei gibt es bereits jetzt Unmut unter den Studenten. So ärgern sich manche, dass man einige der optionalen Sprachkurse nur mit Glück belegen kann, da sich auf die 30 verfügbaren Plätze 140 Lernwillige bewerben. "Das war schon immer ein Problem", bestätigt Eva Nelles, "vor allem bei beliebten Sprachen wie Französisch oder Schwedisch.

Andererseits saß ich einmal in einem Rumänisch-Kursus mit vier Leuten. Es gibt also durchaus Alternativen." Wer allerdings unbedingt seinen Wunschkursus belegen will, muss sich möglicherweise tatsächlich mehrfach bewerben. "Das rechnen die meisten Studenten aber bereits mit ein", weiß Alina Schmitz. "Allerdings macht sich bei vielen sofort Panik breit, wenn sie doch mehr als die sechs Semester Regelstudienzeit brauchen. Dabei ist das oft gar nicht so problematisch."

Für die beiden AStA-Vorsitzenden ist dieser Pragmatismus im Studium wichtig - nicht zuletzt, um neben Vorlesungen und Seminaren noch Zeit für ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten aufzubringen. Das machen die beiden aber offensichtlich gerne. Und ziehen ihren Nutzen daraus: "Wir machen hier Erfahrungen, die uns kein Professor vermitteln kann", sagt Alena Schmitz, die sogleich für die Arbeit im AStA oder in den Fachschaften wirbt. Denn auch wenn bislang von Nachwuchssorgen noch wenig zu spüren ist, ist zusätzliche Unterstützung immer erwünscht. Gerade im kommenden Wintersemester.

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