So unterstützt es Studierende bei der Suche nach Kinderbetreuungsmöglichkeiten. "Das Uni-Servicebüro für Eltern berät über unterschiedliche Möglichkeiten und aktuelle Angebote der Kinderbetreuung im Bonner Raum. Auch bei der Suche nach individueller Kinderbetreuung für Kinder im Alter bis zu zehn Jahren sind wir behilflich", so Mevissen. Dabei kooperiert das USE mit Kindertagesstätten, Elterninitiativen und Familienbildungsstätten in Bonn und Umgebung.

Lange Wartezeiten auf Kita-Plätze

Auch Sandra Karangwa - beim AStA der Universität Bonn zuständig für die Beratungsstelle "Studieren mit Kind" - kennt die Probleme der Studierenden genau: "Viele können es sich nicht leisten, ein Urlaubssemester zu nehmen, denn wenn sie in einem Semester fehlen, müssen sie in der Regel ein Jahr warten, bis sie die entsprechenden und für sie vorgesehenen Lehrveranstaltungen wieder absolvieren können", berichtet Karangwa. So würde sich das Studium schon bei einer Auszeit von einem Semester häufig um ein Jahr verlängern. "Ein weiteres Problem ist, dass viele ihr Studium durch Kredite finanzieren und ein längeres Studium deswegen auch zu einer größeren finanziellen Belastung wird."

Karangwa rät werdenden Müttern, sich möglichst früh beraten zu lassen und sich über die verschiedenen Unterstützungs- und Betreuungsmöglichkeiten vor der Geburt zu informieren: "Neben den vier Tageseinrichtungen des Studentenwerks wurden auch zwei Einrichtungen durch studentische Elterninitiativen ins Leben gerufen. Außerdem betreibt die Katholische Hochschulgemeinde eine Kindertagesstätte für Kinder von Studierenden", berichtet Karangwa.

Auch wenn das Studentenwerk, die Katholische Hochschulgemeinde und andere Träger Kitaplätze anbieten, sollten studierende Eltern von einer längeren Wartezeit ausgehen. "Meist müssen sie etwa ein Jahr auf einen Kita-Platz warten", betont Mevissen. Umso wichtiger sei es, sich über die verschiedenen Betreuungsmöglichkeiten - auch der Stadt - zu informieren und sich bei verschiedenen Trägern anzumelden. Darüber hinaus empfiehlt Mevissen, sich im privaten Umfeld umzuhören und auch dort eine Betreuung zu organisieren oder sich mit anderen studierenden Eltern zusammenzuschließen.

Auch im Urlaubssemester kann man Prüfungen ablegen

Ist keine andere Betreuung möglich, sollten Studierende ein Urlaubssemester beantragen. "Wer im Urlaubssemester ist, bekommt zwar kein BAföG, dafür besteht aber die Möglichkeit, andere finanzielle Hilfen zu beantragen. Darüber sollten sich studierende Eltern frühzeitig informieren", betont Mevissen. "An der Uni Bonn können Studierende mit Kind übrigens trotz Urlaubssemester Prüfungen ablegen. Diese Möglichkeit sollten sie auch unbedingt nutzen."

Auch um das Thema Finanzierung sollten sich schwangere Studierende frühzeitig kümmern, empfiehlt Karangwa. "Reicht das monatliche Budget der Studierenden für ihren Lebensunterhalt und den des Kindes nicht aus, können sie für ihr Kind Sozialhilfe beantragen - unabhängig davon, ob sie im Urlaubssemester sind oder weiterstudieren."

Neben den staatlichen Zuschüssen wie Eltern- und Kindergeld gibt es für BAföG-Empfänger auch noch einen Mehrbedarfszuschlag für Kinder. "Weitere finanzielle Hilfen sind im Rahmen des Wohngeldes und der Bundesstiftung 'Mutter und Kind' möglich. Die Sozialberatungen der Caritas und Diakonie können bei der Beantragung auch dieser Gelder weiterhelfen", so Karangwa.

Beratungsstellen:

Studieren mit Kind" des AStA der Universität Bonn: Nassestraße 11, 53113 Bonn, Telefon 0228/735874, E-Mail: smk@asta.uni-bonn.de, Uni-Servicebüro für Eltern: Konviktstraße 4 (Lennéhaus), 53113 Bonn, Telefon 0228/736565 E-Mail: use@uni-bonn.de